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Umweltverschmutzung Müllhaufen verschandelt Feldmark

Ein beachtlicher Müllberghat noch bis zum Donnerstag einen Feldweg bei Sülldorf verschandelt. Der Fall beschäftigt das Umweltamt.

Von Sebastian Pötzsch 12.02.2017, 11:00

Sülldorf l Wer noch bis Donnerstag auf dem Feldweg von Sülldorf in Richtung Fünf-Wege-Kreuzung spazieren ging, musste zwangsläufig daran vorbei: Ein vergleichsweise recht großer Müllberg verschandelte die eigentlich idyllisch anmutende Bördelandschaft. Auf bis zu eineinhalb Meter Höhe stapelten sich alte Autoersatzteile, ausrangierter Bürokram und alter Wohnungsrat. Stoßstangen, Autositze, Kfz-Innenausstattungsteile, ein Kinderwagen, ein alter Wäschekorb, mehrere Eimer, diverse Aktenordner, blaue Mülltüten, Verpackungsmaterialien und etlicher Kleinkram fielen ebenfalls sofort ins Auge – darunter bezeichnenderweise mehrere Kartons mit Namen und Adressen.

„Das ist eine echte Sauerei“, findet Raimund Schmidt (Name auf Wunsch geändert). Jeden Tag sei er mehrmals mit seinem Hund auf Gassi-Runde, oft gehe er den Feldweg in Richtung Fünf-Wege-Kreuzung. Von hieraus bietet sich ein Blick auf Sülldorf im Westen und Welsleben im Osten. Doch nun auch auf den etwa fünf Meter breiten Haufen an Unrat. „Als wir das von weitem sahen, dachten wir erst, hier parkt ein Auto. Um so größer war unser Entsetzen, als sich herausstellte, dass es sich hierbei um Müll handelte“, erklärte Schmidt und fügte hinzu: „Das kann noch nicht lange hier liegen. Erst am vergangenen Sonnabend waren wir hier, da war noch alles sauber.“ Andere Augenzeugen berichten, dass der Müllberg bereits am Dienstag auf dem Feldweg gelegen hat. „Die müssen doch mit einem Lkw oder einem große Anhänger gekommen sein“, sind sie überzeugt.

René Kellner, Fachbereichsleiter für Ordnung bei der Gemeindeverwaltung in Osterweddingen, ist der Fall bereits bekannt. „Der Müll wurde zwar illegal innerhalb der Gemeindegrenzen abgelagert, dennoch ist dafür die untere Abfallbehörde des Landkreises zuständig“, erklärte er am Donnerstag gegenüber der Volksstimme. Den zuständigen Mitarbeitern sei der Fall bereits gemeldet worden, inklusive jener Namen, die die Gemeindemitarbeiter ebenfalls auf den Kartons entdeckt haben. „Alles läuft seinen geregelten Gang. Noch in dieser Woche wird der Müllberg verschwinden“, versprach Kellner.

„Die illegale Müllentsorgung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann entsprechend der abgelagerten Müllmenge mit Bußgeldern in Höhe von 500 bis 1000 Euro geahndet werden, teils werden sogar bis zu 50 000 Euro fällig“, erklärte unterdessen Dieter Torka, Leiter des Fachdienstes Natur und Umwelt bei der Landkreisverwaltung. Könne der Täter im aktuellen Fall ermittelt werden, erwarte ihn ein Bußgeldbescheid in Höhe von bis zu 2500 Euro. „Natürlich werden dann noch die Entsorgungskosten zu Buche schlagen, die dem Täter ebenfalls in Rechnung gestellt werden“, betonte der Abteilungsleiter.

Mülldetektive wie beispielsweise in Großstädten gebe es nicht. „Aber wir haben zwei Sachbearbeiter, die nach Hinweisen suchen und dann das Verfahren durchführen“, informierte Torka weiter. Außerdem versprach der Fachdienstleiter, dass der Müll schnellstmöglich beseitigt wird. Und tatsächlich: Bereits am Freitagvormittag war von dem Unrat nichts mehr zu sehen.