1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Räte debattieren über Freibäder

Vor Saisonbeginn Räte debattieren über Freibäder

Mit Blick auf die bevorstehende Freibadsaison diskutieren die Räte die Schwimmbädersatzung für Wanzleben und Klein Wanzleben.

Von Sabrina Trieger 07.04.2016, 01:01

Wanzleben /Klein Wanzleben l An seinem Änderungsantrag zur Bädersatzung, dass eine ungenutzte Zehnerkarte mit Ablauf der Freibadsaison auch noch im Folgejahr gilt, hält Klein Wanzlebens Ortschef Horst Flügel weiterhin fest.

„Ich fordere, dass die Regelung mit in die Satzung aufgenommen wird, dass wenn eine 10er-Karte, sofern sie vom Gast nicht ,abgebadet‘ werden konnte, mit ins nächste Jahr übertragen werden kann“, hatte Flügel Dienstagabend im Hauptausschuss argumentiert. Als „faire Regelung“ empfand diesen Vorschlag Stadtrat Sandro Meyer. Auch Bürgermeisterin Petra Hort signalisierte, dass sie mit diesem Vorschlag leben könne.

Im Gegensatz zu Ausschussmitglied Rainer Lüning. Er hielt dagegen. „Mit dem Ende der Badesaison sollte jeweils auch jede verkaufte Zehnerkarte abgegolten sein. Ich stimme dagegen“, sagte der Hohendodeleber. Als es zur Abstimmung kam, wurde Flügels Vorschlag mit einer knappen Mehrheit abgelehnt. Vier stimmten dafür, fünf dagegen.

„Ich finde es enttäuschend, dass die Erfahrung, die wir in den vergangenen Jahren bei uns im Klein Wanzleber Freibad gesammelt haben, im Ausschuss keine Zustimmung gefunden hat“, erklärte Flügel, der sich seit Jahren für den Erhalt der Freibäderkultur einsetzt. „Die Übertragung von ungenutzten Zehnerkarten auf die nächste Freibadsaison halte ich für wichtig. Das erhöht die Attraktivität“, ist sich der Ortschef sicher, der bereits ankündigt, den Antrag erneut auf der Stadtratssitzung stellen zu wollen. „Der Badegast geht schließlich in Vorleistung. Für sein Geld soll er auch die volle Leistung erhalten. Gehe ich als Kunde bei einem anderen Dienstleister in Vorkasse, wie beispielsweise beim Energieanbieter, bekomme ich mein Geld sogar zurück, sofern ich es nicht verbrauche“, argumentiert der Klein Wanzleber weiter. Die Zehnerkarte für Erwachsene soll für das Klein Wanzleber Freibad 27 Euro kosten, für Kinder 13,50 Euro.

Aus der Satzung streichen würde er hingegen lieber die „Eins plus vier“-Regelung. „Darin steht, dass wenn ein Erwachsener bezahlt, er bis zu vier Kinder unter sieben Jahren kostenfrei mit ins Bad nehmen kann. Ich wäre eher dafür, dass alle Kinder unter drei Jahren freien Eintritt erhalten“, meint Flügel weiter.

Der vom Hauptausschuss mehrheitlich abgesegnete Satzungsentwurf wandert nun weiter in den Sozialausschuss. Bis zur nächsten Stadtratssitzung soll die Verwaltung allerdings noch die Aufschlüsselung der Energiekosten für das beheizte Wanzleber Spaßbad nachreichen. Das hatte mit Blick auf die Kostenentwicklung Dienstagabend Ratsmitglied Klaus Konczalla gefordert. „Ich würde gern wissen, was es uns als Stadt kostet, das Wasser im Bad auf 24 Grad zu erwärmen und was man bei einer Absenkung auf 22 Grad eventuell einsparen könnte“, sagte er. Dem entgegnete Stadträtin Gudrun Tiedge sofort: „Ich warne davor, an diesem Punkt zu sparen. Denn viele Gäste kommen extra wegen der 24 Grad ins Wanzleber Bad!“

Dass ein Anheizen des Wassers in jedem Fall erfolgen müsse, räumte daraufhin Bürgermeisterin Petra Hort ein. „Beide Bäder trotz der schlechten Haushaltslage zu öffnen, ist ein Kraftakt, den wir aber meistern wollen. Und das ist gut so. Wenn das Wetter mitspielt, ist es denkbar, die Freibadsaison bereits am Pfingstwochenende einzuläuten“, sagte sie.

Mit dem Start in die Vorjahressaison hatte es massive Kritik seitens der Badegäste über die Preiserhöhung für die Saisonkarte von 200 auf 600 Euro gehagelt. Die Frage, wie sich die Eintrittspreis-Angebotspalette in diesem Jahr gestalten soll, blieb im Rathaus unbeantwortet.

Denn was die Einsicht in die aktuell zur Diskussion stehende Bädersatzung betrifft, mauert die Verwaltung. Auf Nachfrage der Volksstimme bei Petra Hort zu jener Druckvorlage lehnte sie gestern als Verwaltungschefin die Veröffentlichung des Entwurfs ab, bevor die Stadträte darüber diskutiert haben. In diesem Fall werde sie die Vorlage nicht an die Presse herausgegeben, erklärte sie: „Denn dann würde die Bevölkerung darüber diskutieren. Den Ärger und die Debatte aus dem Vorjahr werde ich mir dieses Mal ersparen. Der Satzungsentwurf soll erst von den Stadträten diskutiert werden.“