1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wernigerode
  6. >
  7. Stahlknecht ehrte langgediente Kameraden

Feuerwehr Stahlknecht ehrte langgediente Kameraden

Innenminister Stahlknecht ehrte am Montag die Benzingeröder Feuerwehrmänner Ernst Wermuth und Günter Kammler.

Von Andreas Fischer 10.08.2015, 23:01

Benzingerode l Grund zum Feiern hatten die Benzingeröder Brandschützer am Montag. In ihrem Gerätehaus hatten sie Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) zu Gast, der zwei Jubilare ehrte. Ernst Wermuth ist seit 75 Jahren Mitglied der freiwilligen Feuerwehr. Günter Kammler wurde für 65-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr geehrt.

Der Minister lud die Beiden als Dank für ihr unermüdliches Engagement nach Magdeburg ins Innenministerium ein, ebenso zum Besuch des Lagezentrums des Landes. Die Benzingeröder Feuerwehrkameraden wollen die beiden Senioren zusammen mit Wermuths Ehefrau Ilse nach Magdeburg fahren, versicherte Ortswehrleiter Lutz Erxleben.

Im Jahr 1874 hatte die Braunschweigische Landesregierung ein Gesetz erlassen, das einen Feuerhilfsverein in jeder Gemeinde vorsieht. Alle Männer, die in Benzingerode ein Grundstück besitzen, erklärten sich damals bereit, in einer örtlichen Feuerwehr mitzuwirken. Hauptmann Drube und 54 Männer gründeten am 28. Mai 1874 die Freiwillige Feuerwehr Benzingerode.

Brandinspektor Ernst Wermuth schrieb 75 Jahre dieser Feuerwehrgeschichte mit. Vor 89 Jahren in Benzingerode geboren, war er am 1. April 1940 als 14-Jähriger der Feuerwehr beigetreten. Von 1955 bis 1968 wirkte er als stellvertretender Wehrleiter, verantwortlich für Brandschutz. Von 1968 bis 1986 war er Wehrleiter. 31 Jahre gehörte er der Wehrleitung an.

Zu den Verdiensten Wermuths gehört es, dass die Feuerwehr 1969 die Leistungsstufe 3, 1970 die Leistungsstufe 2 und 1972 und 1977 die Leistungsstufe 1 erringen konnte. 1983 und 1986 bekam die Feuerwehr den Titel „Vorbildliche Freiwillige Feuerwehr“. Unter seiner Leitung wurde 1970 der Schlauchturm errichtet und 1975 der jetzige Schulungsraum gebaut. 1987 trat Ernst Wermuth der Altersabeilung bei, in der er bis heute noch aktiv ist. Mehrere Jahre versah er seinen Dienst im Wernigeröder Feuerwehrmuseum.

Günter Kammler, der auf 65 Dienstjahre zurückblicken kann, ist vor 83 Jahren in Schlesien geboren worden, am 1. April 1950 trat er der Feuerwehr bei. „Er hat immer ordentlich, pünktlich und pflichtbewusst seinen Dienst gemacht“, würdigte Minister Stahlknecht. So war auch er bei allen Um- und Ausbaumaßarbeiten am Gerätehaus, am Schlauchturm und am Fahrzeug dabei. Befördert wurde Günter Kammler bis zum Löschmeister. Jetzt gehört auch er der Altersabteilung an.

Insgesamt 15 Kameraden sind in der Altersabteilung der über 65-Jährigen. Die Jugendabteilung zählt zwölf Mitglieder, 81 Freunde der Feuerwehr sind fördernde Feuerwehr-Angehörige. In der aktiven Wehr machen 28 Kameraden mit. Ortswehrleiter Lutz Erxleben, der seit fast zwölf Jahren Wehrleiter ist, würdigte gegenüber dem Minister die hohe Einsatzbereitschaft der Kameraden und sprach von einer Ehre, dass Holger Stahlknecht die kleine Feuerwehr besuche.

Während andernorts Feuerwehren mit sinkenden Mitgliederzahlen kämpfen, ist der Ortswehrleiter zufrieden. Das Geheimnis der Benzingeröder Brandschützer? Kameradschaft und Teamgeist spielten eine besondere Rolle, so Lutz Erxleben. Ortsbürgermeister Gert Schlegel sprach von der großen Gemeinschaft der Vereine im Ort, die sich, gegenseitig unterstützten.