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Kita-Streik Wernigerode spart 21 000 Euro

Neue Streiks der Erzieher in Kindertagesstätten scheinen abgewendet. Wernigerode hat durch die letzten Streiktage 21000 Euro gespart.

Von Holger Manigk 07.10.2015, 01:01

Wernigerode l Gewerkschaften und kommunale Arbeitgeber haben einen Durchbruch im Tarifstreit um Erzieher und Sozialarbeiter erzielt. „Das sind gute Nachrichten für uns“, reagierte Wernigerodes Sozialamtsleiterin Petra Fietz erleichtert auf die Kunde von den Verhandlungen aus Hannover. Es sei erfreulich, dass der Konflikt geschlichtet wurde und keine neuen Streiks drohen. Während des siebenmonatigen Streits um ihr Gehalt legten Erzieher in Wernigerode an insgesamt vier Tagen die Arbeit nieder.

„Zwischen 700 und 1000 Kinder, die unsere kommunalen Einrichtungen besuchen, waren davon betroffen“, informierte Petra Fietz in der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses.

Knapp 21 000 Euro habe die Stadt Wernigerode während des Streiks der Erzieher in den Kindertagesstätten gespart. „Während der insgesamt vier Streiktage sanken die Personalkosten von 68000 auf 47 000 Euro.“ Die Erzieher erhalten für die Tage ihrer Arbeitsniederlegung kein Gehalt von der Kommune, sondern einen Ausgleich für den Lohnausfall von der Gewerkschaft. Am ersten Streiktag Anfang April beteiligten sich 33, an den folgenden drei im Mai 62 Erzieher.

Neben einem festen Pauschalbetrag, den das Bundesland für jedes Kind beisteuert, teilen sich Eltern und Kommunen die restlichen Betreuungskosten. Laut der Wernigeröder Kostenbeitragssatzung übernimmt die Stadt knapp zwei Drittel davon, die Eltern tragen 37 Prozent der Kosten für die Betreuung ihrer Kinder. Dieser Elternbeitrag staffelt sich wie folgt: Pro Tag sind 2,40 Euro für Töchter und Söhne zu zahlen, die einen Hort besuchen, 3,65 bis 7 Euro für einen Kindergarten-Platz und bis zu 8,45 Euro für einen Krippen-Platz.

Eine Erstattung der Tagesbeiträge an vom Streik betroffene Eltern ist derzeit nicht in Sicht. Dafür müssten Kostenbescheide an die Betroffenen ausgestellt werden. „Die fixen Betriebskosten der Einrichtungen müssten abgezogen werden“, so die Sozialamtsleiterin. Zudem müssten die Bescheide in zweifach ausgestellt werden. „Es entstünde ein Verwaltungsaufwand von 40 Euro – dieser Betrag übersteigt in jedem Fall die zu erstattende Summe“, erläuterte Petra Fietz.

Der neu ausgehandelte Tarifvertrag sieht vor allem Verbesserungen für jüngere Erzieherinnen und Sozialarbeiter vor. Vollzeitbeschäftigte sollen zwischen 93 und 138 Euro mehr im Monat verdienen. „Das ist ein gutes Ergebnis für die Erzieher, deren Arbeit wertgeschätzt wird“, kommentierte Petra Fietz.

Wie sehr die Stadt durch die höheren Gehaltskosten belastet wird, stehe noch nicht fest, sagte die Sozialamtsleiterin.