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Auszeichnung Ehrennadel für Karl Oppermann

Anlässlich seines 85. Geburtstages ist Maler Karl Oppermann mit der Ehrennadel des Landes ausgezeichnet worden.

Von Ivonne Sielaff 03.11.2015, 00:01

Wernigerode l Zwischen dem Maler Karl Oppermann und der Hochschule Harz besteht eine besondere Verbindung. Seit 2008 befindet sich in der Bibliothek der Hochschule in Wernigerode die Stiftung Karl Oppermann. Deren Bestand ist seither auf 13 Werke angewachsen. So war es nicht verwunderlich, dass der Festakt zum 85. Geburtstag des in Wernigerode geborenen Künstlers in der Hochschule stattfand.

Aus Magdeburg angereist war Staatssekretär Jan Hofmann, um Grüße von Ministerpräsident Reiner Haseloff und Kultusminister Stephan Dorgerloh (alle CDU) zu übermitteln, aber auch, um das „Geburtstagskind“ mit der Ehrennadel des Landes auszuzeichnen. „Für sein künstlerisches Gesamtwerk, seine Erzählkunst, seine lebensbejahende und jugendliche Kraft und Zuversicht, für seine Inspiration, sein bildungsstiftendes Engagement sowie für seinen Lebensweg“, so Hofmann. „Sie haben die deutsche Trennung, aber auch die Wiedervereinigung erlebt. Ihre Biografie ist auch Ausdruck für die Geschichte Sachsen-Anhalts.“

Oppermann ist in Wernigerode geboren und aufgewachsen. Aus politischer Überzeugung verließ er die DDR. Ab 1950 studierte er an der Hochschule für bildende Künste in Westberlin. 1971 wurde er zum Professor berufen. Er lebte er 46 Jahre in Berlin, unterbrochen von vielen Auslandsaufenthalten. 1996 kehrte er in den Harz zurück, baute in Veckenstedt die Kunstscheune auf.

Hochschulrekor Armin Willingmann würdigte Oppermanns humanistischen Ansatz. „Wenn wir seine Werke betrachten, insbesondere den zeitlichen Bogen von 1986 bis 2013, dann wird uns manches deutlicher. Zu allererst die Zeitlosigkeit des Themas ‚Flucht und Aufbruch‘. Ein Thema, das uns gerade in diesen Tagen in Deutschland sehr bewegt“, so Willingmann. Mit dem aktuellen Bestand der Stiftung habe Oppermann eine mahnende Chronik der Migration zusammengestellt, „gleichzeitig eine Chronik des Versagens – in humanitärer wie politischer Hinsicht.“