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Modellbahn Tüftler schaffen Miniaturwelten

Tüftler im Keller der Wernigeröder Sekundarschule Burgbreite: Am 5. und 6. Dezember stellen die Modellbauer ihre Eisenbahn aus.

Von Ivonne Sielaff 18.11.2015, 00:01

Wernigerode l Die Eisenbahnplatte ist der ganze Stolz der Modellbauer in der Sekundarschule Burgbreite. Sie zeigt den Wernigeröder Bahnhof um 1930 – im Miniaturformat. Nach mehr als 20 Jahren ist nun eine grundlegende Sanierung fällig.

Immer montags treffen sich die leidenschaftlichen Tüftler um Michael Feist und Mario Graf im Keller der Wernigeröder Schule, um an der Platte zu werkeln. Neun Jungen, Fünft- bis Neuntklässler, und weitere erwachsene Mitstreiter gehören zum Team.

Ende der 1980er Jahre sei die Platte gebaut worden – damals noch unter der Regie von Karl-Heinz „Eike“ Eigendorf im Pionierhaus. „Ich war fast von Anfang an mit dabei“, erinnert sich Michael Feist, der sich schon als Kind für Modelleisenbahnen interessierte. „In der Schule hieß es: Geh ins Pionierhaus, dort wird eine Eisenbahn gebaut.“ Seither war Feist Feuer und Flamme – und ist es immer noch.

Nach der Wende zog die Modellbau-AG vom Pionierhaus in die Burgbreite-Schule um. Kritisch wurde es in der Zeit, in der sich die Schule im Umbau befand. Die Bahnanlage musste zum Teil im Schülerfreizeitzentrum und in der Frauenklinik gelagert werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten zogen die Modellzüge wieder in die nun erweiterten Kellerräume der Burgbreite-Schule zurück.

Leider ging beim Transport einiges kaputt. „Vieles haben wir nicht repariert und nicht wieder in Betrieb genommen“, sagt Feist. „Das soll sich nun ändern.“

In den vergangenen Monaten haben die Modellbauer schon einiges geschafft. So wurden die gesamten Gleisen im Bahnhofsbereich herausgerissen und neu verlegt. Auch der Rohbau wurde mit Styrodurplatten erneuert. „Außerdem wollen wir die gesamte Elektrik ersetzen“, so Feist. Immerhin seien Pult und Kabel seit der Zeit im Pionierhaus nicht modernisiert worden. „Wir haben auf Flachbandkabel umgestellt. Die alten Leitungen waren nur noch ein großes Gewusel. Da war nichts mehr zu retten.“

Bis zur großen Ausstellung, die jährlich an einem der Adventswochenenden stattfindet, werden die Miniaturzüge wieder fahren. „Das ist unser großes Ziel“, so der Wernigeröder. Im kommenden Jahr soll die Platte dann wieder komplett aufgestellt werden.

Dass die Eisenbahnanlage momentan noch Baustelle ist, wollen die Modellbauer bei ihrer Ausstellung am 5. und 6. Dezember, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr, bewusst nicht verstecken, sagt Michael Feist „So können die Besucher den Umbau hautnah mit erleben und uns sozusagen bei der Arbeit über die Schulter schauen.“

Und die Gäste erwartet noch einiges mehr in den Kellerräumen der Burgbreite-Schule. „30 Züge aus allen Epochen – von alt bis modern und insgesamt fast 300 Meter Gleise“, fasst es Michael Feist zusammen.

Gezeigt werden außerdem das Bahnbetriebswerk und zwei weitere Anlagen. Auf der historischen Eisenbahnplatte aus den 1960er Jahren fahren alte Züge. Anhand der digitalen Anlage wird die moderne Technik vorgeführt. Feist und die anderen Modellbautüftler freuen sich auf viele Besucher. Der Eintritt ist frei. „Über kleine Spenden würden wir uns freuen.“