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Bauprojekt Sieben-Meter-Wand für Lärmschutz

Eine sieben Meter hohe Lärmschutzwand und mehr Büros: Damit reagiert die Blankenburger Firma Stratie auf ein Lärmgutachten.

Von Katrin Schröder 23.01.2016, 00:01

Wernigerode l Auf dem eigenen Grundstück an der Straße Im langen Schlage in Wernigerode will das Blankenburger Unternehmen zwei Wohnhäuser errichten. Der gegenüberliegende Nachbar, der Arzneimittelhersteller Pharma Wernigerode, befürchtet Beschwerden künftiger Bewohner über Lärm und Geruch (Volksstimme berichtete).

Die Diskussion ist bereits seit längerem im Gange. Stratie hatte vor 14 Monaten den ersten Entwurf vorgelegt. Auf die damaligen Einwände hin ist ein Gebäude um zehn Meter verschoben, Lärmschutzfenster eingeplant und die Anordnung der Fenster verändert worden. Bei der zweiten Auslage hatte Pharma Wernigerode im Sommer vergangenen Jahres ein Lärmgutachten vorgelegt, das sie bei dem Ingenierbüro öko-control aus Schönebeck in Auftrag gegegeben hatte. Das Ergebnis: Die Grenzwerte für Lärm würden im zweiten und dritten Obergeschoss um bis zu fünf Dezibel überschritten, und das insbesondere nachts.

Aus diesem Grund hat Stratie jetzt einige Wohnungen in Büroräume umgewandelt. Dies betrifft einen Teil der zweiten Etage sowie die komplette dritte Etage eines der beiden Häuser. „Wir haben eine hohe Nachfrage nach Wohnungen, aber auch nach Büroflächen“, erklärte Andreas Ebert, Geschäftsführer des Blankenburger Unternehmens. Er stellte den dritten Entwurf des Bauprojekts am Montag den Mitgliedern des Wernigeröder Bauausschusses vor.

Zusätzlich soll eine Lärmschutzwand für Ruhe sorgen. Das sieben Meter hohe und 35 Meter lange Bauwerk bildet den Abschluss der Carportanlage, die drei Meter hinter die Grundstücksgrenze versetzt wird. Im unteren Teil soll die Wand begrünt werden, die oberen drei Meter sollen aus einem transparenten Material bestehen. „Wir werden für die Mieter damit eine sehr vernünftige Stellplatzsituation schaffen können“, erklärt Stratie-Chef Ebert.

Er ist sicher, dass die Wand die Geräusche des nahegelegenen Industriebetriebes abschirmen werde. Seine Planer hätten für ihre Berechnungen die Werte aus dem Gutachten von öko-control zugrunde gelegt. „Die Grenzwerte werden laut unseren Berechnungen eingehalten“, erklärte Axel Surowy vom Büro Planungsring in der Sitzung.

Die Ausschussmitglieder gaben nach der Vorstellung mehrheitlich grünes Licht für den Fortgang der Bauleitplanung. Stratie-Geschäftsführer Ebert würde gern im Sommer die Bagger anrollen lassen. Jede Woche erhalte er vier bis sechs Nachfragen, wann mit dem Baustart zu rechnen sei.

Peter Zimmereimer, Betriebsleiter von Pharma Wernigerode, reagierte derweil zurückhaltend. „Wir haben die Pläne in der Sitzung zum ersten Mal gesehen“, sagte er auf Volksstimme-Nachfrage. Sein Unternehmen wolle die Unterlagen prüfen lassen. „Ob die Änderungen das Problem entschärfen, kann ich im Moment noch nicht beurteilen.“