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Trautenstein Vom Scherbenhaufen zur Standglocke

Trautensteiner verlieren durch einen Unfall ihre älteste Glocke. Sie kümmern sich um klingenden Ersatz.

Von Burkhard Falkner 14.02.2016, 07:07

Trautenstein l Vor einem Scherbenhaufen im wahrsten Sinne des Wortes haben die evangelische St. Salvator-Kirchengemeinde und heimatbewusste Bürger im Sommer 2014 plötzlich gestanden. Der Grund: Eine der Glocken, die in einer Fachwerkstatt mühevoll aufgearbeitet worden waren, war bei der Rücktour „verunfallt“, wie es zunächst hieß. Die Wahrheit: Sie war zerstört, geborsten, in etliche Teile zersprungen. Und es war ausgerechnet auch noch die auf 1694 datierte älteste Glocke Trautensteins, wie Heidrun Meyer im Rückblick berichtet und heute noch ein wenig schaudert. Schien der Verlust doch unwiederbringlich. Aber nicht ganz.

Denn Kirchengemeinde und Trautensteiner Bürger verzagten nicht, sondern nahmen erst einmal den Guss einer Ersatzglocke in Angriff. Das Unterfangen glückte auch, Geld kam genug zusammen, und eine ganz gebliebene alte sowie eine neue Glocke lassen vom Kirchturm auf dem Berg hinter der Kirche längst wieder ihr volles Geläut übers Tal schallen (Volksstimme berichtete). Doch damit nicht genug.

Es sei doch schade, wenn die alte Glocke in Scherben liegt und womöglich entsorgt wird, sagten sich manche Trautensteiner. Schließlich repräsentiere die Glocke runde 322 Jahre Ortsgeschichte.

Gesagt, getan, packten Günter Schneemilch, Richard Meyer, Dittmar sowie Knut Schneemilch und andere zur Erhaltung mit an. Es gelang, alle Glockenteile wieder ansehnlich zusammenzufügen. So ziert der alte Klangkörper nun den Vorraum der Bergkirche Trautenstein und bezeugt dessen lange Geschichte.