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Tourismusboom Weit über eine Million Übernachtungen

Wernigerode hatte 2015 rund 1,15 Übernachtungen und 3,8 Millionen Tagesgäste - erneute Steigerungen auf ohnehin hohem Niveau.

Von Regina Urbat 06.04.2016, 01:01

Wernigerode l Der Tourismusboom hält an. 2015 war für Wernigerode „ein sehr gutes Jahr“, sagt Erdmute Clemens, Chefin der Tourismus GmbH der Stadt. Die Zahl der gewerblichen Übernachtungen ist gestiegen, insgesamt waren es erneut weit über eine Million. Hinzu kommen rund 3,8 Millionen Tagesgäste in Wernigerode und Schierke.

Laut Beherbergungsstatistik des Landesamtes waren es im Vorjahr 817 062 Übernachtungen in den Hotels und Pensionen mit mehr als zehn Betten. „Das entspricht einen Zuwachsen von 2,4 Prozent auf unser ohnehin schon hohem Niveau“, bilanziert Erdmute Clemens im Volksstimme-Gespräch. Die durchschnittliche Verweildauer der 303 858 Gäste (eine Steigerung von 4,6 Prozent!) lag hingegen bei unverändert durchschnittlich 2,7 Tage.

In der Statistik enthalten sind für Schierke konkret 187 219 Übernachtungen (+0,4 Prozent) bei 70 898 Gästeankünften (+2,8), was für den 600-Seelen-Ortsteil eine ebenso beachtliche Leistung sei.

Im privaten Beherbergungsbereich wie Ferienhäuser, -wohnungen und Ferienzimmer bis zehn Betten sowie auf Campingplätzen und Wohnmobilstellplätzen seien es laut der Tourismuschefin im Vorjahr rund 332 000 Übernachtungen gewesen. „Somit gehen wir davon aus, dass wir im Vorjahr insgesamt mindestens rund 1,15 Millionen Übernachtungen hatten.“

Der Anteil der ausländischen Übernachtungen habe am gesamten Beherbergungsaufkommen bei etwa 4 Prozent gelegen und sei damit konstant geblieben. Die wichtigsten Herkunftsländer sind weiter die Niederlande und Dänemark, gefolgt von Großbritannien, der Schweiz und Österreich.

Die positive Entwicklung führt Erdmute Clemens auf die vielfältigen Marketingaktivitäten im Städte- und Kulturtourismus sowie naturnahen Aktionstourismus zurück. Mitarbeiter der Tourismus GmbH selbst waren auf 33 Messen und Präsentationen im In- und Ausland vertreten. Hinzu komme die enge Verzahnung mit Kooperationspartnern in der Stadt, im Harz und auch überregional.

„Synergien durch unser eigenes Veranstaltungsmanagement führten zu deutlichen Zuwächsen bei herausragenden Events wie beispielsweise das Schokoladenfestival mit über 100 000 Besucher, das Rathausfest mit 50 000 Gästen, und Hochzeitsmesse in Wernigerode sowie Walpurgis, Fantasie-Festival und Wintersportwochen in Schierke“, schätzt Erdmute Clemens ein.

Nach wie vor ist Wernigerode ein begehrtes Ziel für kleine und mittlere Tagungen, Kongresse und Seminare. „Der Fürstliche Marstall als eigene, besondere Location findet deutlich Zuspruch bei Firmen- und Familienfeiern sowie Hochzeiten.“ Von atraveo-Kunden, dem größten Ferienhausmarkt im Internet und Tochterunternehmen der TUI, haben Wernigerode zum „Besten Ferienort“ gekürt. „Diese Bewertung stellt auch europaweit einen Spitzenwert dar“, so Erdmute Clemens. Und dies sollte Ansporn zugleich sein.

Reserven seien nämlich vor allem bei der Verweildauer und im Auslandstourismus, dem größten Potenzial, zu suchen. Deshalb habe der Ausbau der touristischen Infrastruktur oberste Priorität. Erdmute Clemens: „Wir brauchen einfach mehr attraktive Freizeitangebote.“ Ebenso sei die Umsetzung des Ortsentwicklungskonzepts für Schierke wichtig.

Dem schließt sich Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) unumwunden an. Die absoluten statistischen Zahlen seien „beeindruckend“. Vor allem deshalb, weil das hohe Niveau durch die Quantensprünge 2006 zur Landesgartenschau und 2009 mit der Eingemeindung von Schierke nicht nur gehalten, sondern noch gesteigert wurde. „Das ist landesweit Spitze.“ Dieser Trend, so Gaffert weiter, sei für potenzielle Investoren „interessant“.

Und weil mit dem Hasseröder Burghotel ab Juli mehr als 400 Betten hinzu kommen sollen, könnten die Übernachtungszahlen auch 2016 gesteigert werden.

In Wernigerode und Schierke gibt es zurzeit 39 Hotels, 3 Gasthöfe, 21 Pensionen, 4 Ferienheime, 2 Ferienzentren, 7 Jugendherbergen/Hütten, 383 Privatvermieter. Das sind 457 Anbieter mit insgesamt 7116 Betten. Hinzu kommen 212 Wohnmobil-Stellplätze.