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Riesenandrang Panzerfahren in Benneckenstein ist in

Benneckenstein entpuppt sich zum Mekka für Panzerfahrer. Fans reisen mit Bus aus Dänemark, per Hubschrauber aus Bitterfeld und mit dem Bike an.

Von Burkhard Falkner 31.05.2016, 15:00

Benneckenstein l Schön, wenn Panzerfahren den Leuten überall in der Welt so einen Spaß machen würde wie gegenwärtig am Ostdeutschen Fahrzeug- und Industriemuseum.

Das meint dessen Leiter und Technikfreund Mario Tänzer. Er verzeichnete dieser Tage einen Touristen-Ansturm auf die Panzerfahrzeuge. „So viel Besuch wie am 28. Mai hatten wir noch nie“, berichtet Tänzer der Volksstimme. „Es herrschte Riesenandrang.“

Dafür sorgte unter anderem ein Reisebus, den Touristen aus Dänemark extra charterten, um das Erlebnis einer Fahrt mit einem ausrangierten Panzer in dem Benneckensteiner Museums genießen zu können. „Die Gruppe startete in den frühen Morgenstunden zuhause, wir bereiteten hier alles vor und fuhren mit ihnen im Panzer, dann gingen die Gäste gleich wieder auf die weite Fahrt nach Hause - sie waren nur der Panzerfahrt wegen hier - irre!“, freut sich Tänzer.

Der Museumschef sieht sich und sein Helfer-Team im Fahrzeugmuseum in dem Bemühen um dieses ungewöhnliche Angebot im Harzer Tourismus bestätigt. Seit Jahren schon seien die Fahrten beliebt, stiegen die Fahrgastzahlen allmählich.

Gleichzeitig werde alles getan, um die Auflagen in punkto Umweltschutz, begrenzte Fahrtzeiten und Fahrtage genau einzuhalten, sagt Tänzer. Er hat sich auch gegen Kritiker durchsetzen müssen. Ein Rechtsstreit mit einer Kritikerin aus Benneckenstein ist noch anhängig und offen. Zugleich erfahre er aber auch Zuspruch von Benneckensteiner Bürgern und vor allem Geschäftsleuten. Sie würden anerkennen, so Tänzer, dass dieses spezielle Angebot attraktiv gestaltet werden kann und Gäste in die Stadt zieht, die sonst eher wegbleiben würden.

Der Ortschaftsrat Benneckenstein hat sich mit dem Für und Wider zu dem Angebot auseinandergesetzt und sich dafür ausgesprochen, bei Erfüllung der Auflagen. „An die halten wir uns natürlich, schon im Interesse unserer Besucher“, bekräftigt Mario Tänzer: „Mittlerweile ist unser Ostdeutsches Fahrzeug-& Technikmuseum mit seinem Panzer- und Technik-Erlebnis so bekannt und beliebt, dass Gruppen kontinuierlich buchen und anreisen.“ So hatten unlängst erst mehr als 100 Autofreunde mit ihren Wagen der englischen Sportwagenmarke Lotus das Museum in der Stadt Oberharz am Brocken auf ihrer Kurskarte - und dann Spaß sowie manches Aha-Erlebnis.

„Das Museum ist durchaus schon ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für den Tourismus im Harz“, sagt Tänzer und will dem weiter gerecht werden. Für den 9. und 10. Juli wird zum Beispiel erstmals ein „Tag der Technik“ für Schnupperbesuche vorbereitet. Auch dafür gebe ihm der wachsende Besuch Auftrieb. „Wobei der vergangene Sonnabend bisher doch einzigartig war“, berichtet Mario Tänzer.

Denn neben dem Bus aus Dänemark kam an jenem Tag ein Gast extra mit dem Hubschrauber aus dem Raum Bitterfeld angeflogen, um eine Panzertour zu absolvieren. „Um dem Tag dann die Krone aufzusetzen“, so Tänzer, „kam noch eine 84-köpfige Motorradgruppe, die unsere Rundfahrten nutzten und sogar als Highlight ihrer Ausfahrt ansahen.“