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TierschutzExperte: Gesichtetes Tier ist kein Wolf

Fotos und Videos eines angeblichen Wolfs sorgen für Aufregung in Wernigerode. Ein Experte sagt: Das Tier ähnelt eher einem Schäferhund.

Von Dennis Lotzmann 22.02.2017, 18:08

Wernigerode l Das Tier, das in den vergangenen Tagen in Wernigerode Diskussionen um einen vermeintlichen Wolf entfacht hat, ist aus Expertensicht kein Wolf. Diese Meinung vertritt Martin Trost, im Landesamt für Umweltschutz (Lau) in Halle für Tierartenschutz und damit auch für die Wolfspopulation im Land zuständig, nach Sichtung von vorliegenden Fotos und Videosequenzen. Zustimmung bekommt er vom Luchsbeauftragten des Nationalparks Harz, Ole Anders.

Der Kopf des Tieres sei zu schmal, die Ohren viel zu lang und zu spitz. „Zudem fällt die Rückenpartie in nicht wolfstypischer Weise nach hinten ab“, erklärt Trost in einer fachlichen Beurteilung. „Beides sind typische Merkmale von Schäferhunden und Schäferhundmischlingen“, so der promovierte Tierexperte.

Das Tier hatte in der vergangenen Woche und am Wochenende in Wernigerode eine Wolfsdiskussion ausgelöst. Es war unter anderem im Bereich des Galgenbergs unweit eines Hauses gesichtet und auch fotografiert und gefilmt worden. Während sich Jäger anhand der Fotos sicher waren, dass es sich um einen Wolf handelt, beurteilt der promovierte Tierexperte Trost dies anders. Oft, so Trost, würden entlaufene Wolfshunde irrtümlich für Wölfe gehalten. Im vorigen Jahr habe es drei derartige Fälle in Zeitz, Gerbstedt und im Raum Coswig/Wittenberg gegeben.

Gleichwohl, so Friedhart Knolle vom Nationalpark Harz, sei mit dem Auftauchen von Wölfen im Harz zu rechnen. „Es ist im Prinzip nur eine Frage der Zeit, wann sie hier heimisch werden“, ist sich der Sprecher der Nationalparkverwaltung sicher.