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Kurzzeitparken Brötchen-Taste wackelt wieder

Die Diskussion ist nicht neu: Wieder einmal soll die Brötchen-Taste für Kurzzeitparker in Wernigerode abgeschafft werden.

Von Regina Urbat 11.03.2017, 00:01

Wernigerode l Das Handy-Parken kommt in Wernigerode „einfach nicht in Gange“. Das betonte in der Sitzung des Finanzausschusses am Donnerstagabend Matthias Winkelmann von der Fraktion CDU/Haus&Grund.

In der Debatte zur neuen Parkgebührensatzung für Wernigerode machte er darauf aufmerksam, dass die Handy-Parker in der Stadt gegenüber den Kurzzeitparkern, die sich der Brötchen-Taste bedienen können, deutlich im Nachteil sind. Per Handy kann man in Wernigerode erst ab 1 Euro das Kurzzeitparken nutzen. Mit der Brötchen-Taste kosten 36 Minuten lediglich 10 Cent.

„Wenn wir die Ungleichheit beenden, wird auch mehr das Handy zum Parken benutzt, und wir könnten in dieser Hinsicht die Einnahmen von derzeit knapp 2.000 Euro im Jahr erheblich verbessern“, vermutete Matthias Winkelmann. Es sei ein Versuch, sagte er und stellte den Antrag, die Brötchen-Taste abzuschaffen und für das manuelle Kurzzeitparken generell 50 Cent für 30 Minuten zu verlangen.

Dieser Vorschlag stieß auf wie schon einmal, als Verkehrsexperten dazu geraten hatten, auf scharfen Gegenwind. Jürgen Jörn (SPD) sagte: „ Wir würden die Bürger vor den Kopf stoßen.“ Es sei ein Segen, mal schnell sein Auto in der Innenstadt für wenig Geld abzustellen, um Besorgungen zu machen.

Thomas Schönfelder (Linke) sprach sogar davon, dass die Brötchen-Taste „eine Errungenschaft für Wernigerode ist“ und an dieser „nicht gerüttelt werden darf“. Der Ausschussvorsitzende Reinhard Wurzel (CDU) gab unmissverständlich zu, ein Fan des 10-Cent-Parkens zu sein. „Bei einem Wegfall hätte es auch Konsequenzen für so manch ein Geschäft in der Innenstadt. „Der Kunde fährt dann lieber dort hin, wo er kostenlos parken kann.

André Weber, der sich für die Einführung des Handy-Parkes engagiert hatte, machte den Grund für die zögerliche Nutzung nicht an der Brötchen-Taste fest. Noch immer sei es nur per App möglich, es fehle die SMS-Variante wie in anderen Städten üblich. „Deshalb ist es für viele zu umständlich, mal schnell in der Stadt per Mobilfunktelefon zu parken.“

Das Handy-Parken zu vereinfachen und preiswerter zu gestalten, dafür sprach sich Bernhard Zimmermann (Grüne) aus. „Dann können wir uns das Für und Wider sparen.“
Eine Verbesserung für das Handy-Parken liegt in der Verantwortung der Wernigeröder Stadtverwaltung, die dazu noch eine konkrete Entscheidung treffen müsste. Der Finanzausschuss traf am Beratungsabend eine Entscheidung: Bis auf den Vorschlag-Einreicher Matthias Winkelmann stimmten alle gegen die Abschaffung der Brötchen-Taste.