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25 Jahre Einheit Harzer pflanzen Linden zur Erinnerung

In der Schierker Bergkirche haben sich Harzer getroffen, um an die deutsche Wiedervereinigung vor 25 Jahren zu erinnern.

Von Ivonne Sielaff 04.10.2015, 17:50

Schierke/Wernigerode l 25 Jahre deutsche Einheit – die Festveranstaltung der Stadt Wernigerode fand in der Schierker Kirche statt. Warum in dem Wernigeröder Ortsteil? „Weil der Brocken ein Symbol des geteilten Deutschlands und der Einheit ist“, erklärte Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) in seiner Rede. „Heute gehen wir in Richtung Westen genauso selbstverständlich wie nach Norden oder Süden. Der Brocken gehört zur BRD, ist nicht mehr unerreichbar.“

Die meisten Deutschen verbinden mit dem 9. November 1989 den Tag der Wende, den Tag der Grenzöffnung. „Wir Schierker warteten erst einmal ab“, blickte Werner Vesterling zurück. So sei die Sperrzone erst am 13. November aufgehoben worden, der Brocken erst am seit 3. Dezember wieder erreichbar gewesen.

„Viele Schierker arbeiteten in staatlichen Einrichtungen“, so Vesterling. Unter den Harzern herrschte zwar Aufbruchsstimmung und Zuversicht, aber auch Unsicherheit und Zweifel. „Vor 25 Jahren haben sich die Menschen großen Herausforderungen gestellt. Dafür bedurfte es jede Menge Mut. Mut, der auch heute wieder nötig ist“, so der Schierker in Hinblick auf die vielen Flüchtlinge, die Deutschland jeden Tag erreichen. „Mögen wir auch jetzt den Mut haben, uns dieser neuen Herausforderung zu stellen.“

Der Theologe Prof. Michael Domsgen, der den Festgottesdienst leitete, bezog sich in seiner Predigt ebenso auf die aktuelle Flüchtlingskrise. „Die Wiedervereinigung hat uns auf die Integration Hunderttausender vorbereitet“, so der Hallenser. „Kraft, Liebe und Besonnenheit brauchen wir nun stärker denn je.“

Zum Abschluss des Gottesdienstes pflanzten Peter Gaffert, Stadtratspräsident Uwe-Friedrich Albrecht, Schierkes Ortschefin Christiane Hopstock und Silstedts Bürgermeister Karl-Heinz Mänz eine junge Linde vor der Kirche. „Zur Erinnerung an diesen Tag für nachfolgende Generationen – um innezuhalten und dankbar zu sein“, wie Gaffert sagte.

Weitere Bäume wurden am Wochenende in Wernigerode und den Ortsteilen Silstedt, Reddeber und Minsleben gepflanzt. Die Benzingeröder setzen ihr Bäumchen erst am kommenden Wochenende in die Erde. Sie weilten in ihrer Partnergemeinde Jerstedt.