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Adolf-Just-Preis Preisträger ist Harzklub Blankenburg

Den Adolf-Just-Preis 2016 gewinnt der Harzklub Blankenburg. Gewürdigt werden die Verdienste um Brauchtum und Natur.

Von Katrin Schröder 06.06.2016, 11:00

Blankenburg l Helmut Schink muss sich erst einmal sammeln. „Was soll ich nach so einer Überraschung sagen?“ Der Vorsitzende des Blankenburger Harzklub-Zweigvereins hat am Freitag im Kleinen Schloss stellvertretend für die insgesamt 125 Mitglieder den Adolf-Just-Preis entgegengenommen.

Ein Verdacht hätte ihm bei der Laudatio von Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) kommen können. „Der Geehrte ist mehr als 100 Jahre alt“, hieß es darin – der Harzklub-Zweigverein Blankenburg wurde im Jahr 1886 gegründet. Nach der Auszeichnung mit der Eichendorff-Medaille erhalten die Mitglieder nun den mit 2500 Euro dotierten Adolf-Just-Preis. „Unser diesjähriger Preisträger wäre ganz im Sinne von Adolf Just“, sagte Ariane Kaestner, Geschäftsführerin der Heilerde-Gesellschaft Luvos Just aus Friedrichsdorf bei Frankfurt. Benannt ist er nach ihrem Urgroßvater Adolf Just (1859 bis 1936). Der Naturheilkundler hatte in Blankenburg die Heilerde-Gesellschaft gegründet, die jährlich den Preis vergibt. „Wandern und Bewegung sind gut für die Gesundheit“, so Ariane Kaestner. Ebenso hätte Just das ehrenantliche Engagement gefallen.

Ausgezeichnet sei die Arbeit der Helfer, die einen bedeutenden Beitrag zum Umweltschutz leisten, würdigte Ralf-Peter Weber. „Wanderer hegen und schützen die Natur“, so der Staatssekretär in Sachsen-Anhalts Umweltministerium. Der Blankenburger Harzklub zähle zu den aktivsten Zweigvereinen. Bewundernswert sei, dass die Helfer einen großen Teil ihrer Freizeit für die Allgemeinheit opfern. „Sie sind ein Vorbild“, so Weber.

Mit dem Herbergsmuseum betreibt der Harzklub einen einzigartigen Anlaufpunkt für Gäste und wandernde Gesellen aus aller Welt. Und mit der Wilhelm-Raabe-Warte, die der Zweigverein im Jahr 1896 hat bauen lassen, und dem Albert-Schneider-Denkmal kümmert er sich um weitere Anziehungspunkte in der Region.

Der Vorsitzende freute sich über die Würdigung der Vereinsarbeit und erinnerte an seine Amtsvorgänger Helmut Müller, Klaus Lohse und Vera Hoppe. „Für uns ist das zugleich ein Ansporn für die Zukunft“, sagte Helmut Schink und fügte hinzu: „Wir machen weiter.“ Einfach sei das nicht – zum einen mit Blick auf das hohe Alter der Mitglieder, zum anderen wegen Diebstahl und Vandalismus, mit dem sie immer wieder zu kämpfen haben.

So verwies Schink auf die neuen Sitzgruppen, die vor wenigen Tagen neu aufgestellt worden waren – eine als Ersatz, weil die Vorgängerin gestohlen worden war. Hoffnung gebe aber die Tatsache, dass seit Dezember zwölf neue Mitglieder eingetreten seien – „und sie sind relativ jung, das heißt: Sie arbeiten, stehen aber kurz vor der Rente“, so Schink. Es fehle leider immer an Aktiven, die Verantwortung übernehmen.

Neben der Arbeit am Wegenetz organisiert der Harzklub 22 Wanderungen pro Jahr. Hinzu kommen Fahrten und Ausflüge, Klönnachmittage und Vorträge. Zu den Gratulanten zählte auch Oliver Junk (CDU), Oberbürgermeister von Goslar und Präsident des Harzklubs. „Das ist eine hohe Wertschätzung für den Zweigverein.“