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Arena Schierke Spezialfolie soll Schneerutsch verhindern

In der Schierker Feuerstein Arena sind ein Auto und ein Imbisswagen von einer Schneelawine beschädigt worden.

Von Julia Bruns 31.12.2017, 07:12

Wernigerode l Schon in der Bauphase wurde es aufgrund der aufwendigen Konstruktion „Diva“ genannt, und noch immer macht es seinem Namen alle Ehre: Das auffällige Dach der Schierker Feuerstein-Arena überrascht auch zwei Wochen nach der Eröffnung mit Launen: Zweimal ist es bereits zu Schneerutschen vom Dachträger des Bauwerks gekommen. Das Problem: Der Schnee, der sich auf dem tonnenschweren Oval, das die Dachmembran aufspannt, ansammelt, rutscht bei Tauwetter an zwei Stellen neben die Arena. Bei einem ersten Vorfall wurden ein Kleinwagen, der neben dem Stadion geparkt wurde, beschädigt. Bei einem zweiten Schneerutsch Mitte Dezember landete die weiße Pracht auf dem Vordach eines Imbisswagens, der sich am Eingang befindet.

„Plötzlich kam eine ganze Ladung Schnee runter“, berichtete ein Imbiss-Mitarbeiter. „Es war Glück, dass in diesem Moment keine Menschen darunter standen.“ Die Streben seien eingeknickt und das Dach heruntergeklappt. „Nicht auszudenken, wenn dort Menschen gestanden hätten.“ Die Reparatur sei erfolgt, ohnehin sei zuletzt kein Schnee gefallen, sodass mit erneuten Lawinen nicht zu rechnen sei, sagen die Mitarbeiter.

Auf Nachfrage bestätigt Arenachef Andreas Meling die Problematik. „Ich weiß, dass die Architekten da nachbessern“, so Meling. So soll in Zukunft eine Spezialfolie auf bestimmte Teile des Dachträgers aufgebracht werden. „Die Folie hat 0,5 Grad Celsius, der Schnee bleibt dann nicht liegen.“ Zu den Kosten konnte er noch nichts sagen. „Wir haben das Problem bei den Architekten angezeigt“, so Meling. Dass es überhaupt zu den Schneerutschen kommen kann, sei der Konstruktion des Ovals geschuldet. „Der Dachträger ist in sich mehrfach gebogen, der Querschnitt an keiner Stelle gleich. An bestimmten Stellen bleibt Schnee liegen und sammelt sich“, erläutert Meling. Um schlimmere Unfälle zu verhindern, sieht sich die Verwaltung gezwungen, den Schnee händisch, mit Hilfe eines Hubsteigers zu entfernen. „Das ist aber keine Dauerlösung.“

Über die Weihnachtsfeiertage sei die Arena „unheimlich gut besucht“ gewesen, bilanziert Andreas Meling. „Die Schlittschuhe waren teilweise vergriffen“, so der Mitarbeiter der Wernigeröder Stadtverwaltung. Genaue Zahlen werden nach Silvester ausgewertet.

Die 8,9 Millionen Euro teure moderne Multifunktionsarena ist am 15. Dezember nach anderthalb Jahren Bauzeit eröffnet worden. Das Projekt wurde mit 5,5 Millionen Euro vom Land gefördert.