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BauprojektZwei Baustellen und ein Riesenkran

Ab Montag wird die Breite Straße in Wernigerode zur Großbaustelle. Ein 30-Meter-Kran wird aufgestellt, dann startet die Straßensanierung.

Von Katrin Schröder 25.03.2017, 00:01

Wernigerode l Die Wernigeröder und ihre Gäste müssen sich ab Montag auf gravierende Änderungen im Straßenverkehr einstellen. Der Grund dafür ist in der unteren Breiten Straße zu suchen. Zum einen beginnt die Straßensanierung im ersten Bauabschnitt von der Stadtecke bis zur Grünen Straße. Zum anderen schreitet der Bau eines Wohn- und Geschäftshauses an der Ecke Breite Straße/Johannisstraße voran. Dazu wird am Montag, 27. März, ein 30 Meter hoher Baukran aufgestellt.

Wegen der räumlichen Nähe mussten die Arbeiten an den beiden Baustellen genau aufeinander abgestimmt werden. „Es war relativ schwierig, alles miteinander zu verbinden“, sagt Wernigerodes Ordnungsamtsleiter Gerald Fröhlich. Erleichtert werde die Koordination jedoch dadurch, dass beide Bauaufträge an die gleiche Firma – Stratie – vergeben worden sind.

Der Startschuss für die Aufstellung des Krans fällt am Montagmorgen um 6 Uhr. „Der Kran wird in mehreren Tiefladern angeliefert“, berichtet Bauleiter Michael Weber. Ein Baukran, der auf der Breiten Straße platziert wird, soll die fünf bis zehn Meter langen Elemente montieren. Dafür wird die Breite Straße rund um die Einmündung der Johannisstraße voll gesperrt. Dies gilt auch für die Johannisstraße von der Brandgasse bis zur Breiten Straße und zwar so lange, bis der Kran fertig aufgebaut ist. „Wir hoffen, dass dies bis 17 Uhr erledigt ist“, sagt Oliver Lemm von der Firma LE Verkehrstechnik.

Fußgänger dürfen in dieser Zeit ausschließlich den Bürgersteig gegenüber der Baustelle nutzen – aus Sicherheitsgründen. „Unter schwebenden Lasten dürfen keine Passanten hindurchgehen“, sagt Hendrick Günnel vom Wernigeröder Ordnungsamt.

Wenn der Kran steht, werden die Umleitungsregelungen eingerichtet, die bis Ende November Bestand haben sollen. So lange wird voraussichtlich am ersten Bauabschnitt der lange geplanten Sanierung der unteren Breiten Straße gearbeitet. Voll gesperrt wird dazu der 70 Meter lange Abschnitt zwischen der Stadtecke und der Grünen Straße. Zunächst sind die Stadtwerke Wernigerode und der Wasser- und Abwasserverband Holtemme-Bode am Zug, die die unter Straße liegenden Rohre und Leitungen erneuern werden. Dies wird planmäßig rund drei Monate in Anspruch nehmen, bevor im Auftrag der Stadtverwaltung der Straßenbau beginnen kann. Scharfer Start der Bauarbeiten ist am Dienstag, 28. März, 7 Uhr. „Fußgänger können die Baustelle jederzeit zumindest auf einer Straßenseite passieren“, sagt Armin Barheine vom Tiefbauamt.

Autofahrer, die auf der Breiten Straße in Richtung Stadtecke unterwegs sind, müssen hingegen die Umleitungsstrecke über die Pfarrstraße nehmen. Diese Einbahnstraße wird ab dem Neuen Markt in beide Richtungen freigegeben. An der Ecke Pfarrstraße/Albert-Bartels-Straße wird die Vorfahrt geändert. Statt wie bisher „Rechts vor links“ erhält dann der Verkehr auf der Albert-Bartels-Straße Vorfahrt. „Das wird ein neuralgischer Punkt“, ist sich Hendrick Günnel sicher, der zu Beginn mit einem „Tohuwabohu“ rechnet.

Nötig sei die Änderung der Vorfahrt unter anderem deshalb, weil die Busse der Harzer Verkehrsbetriebe (HVB) ebenfalls ihre Fahrpläne umstricken müssen. Zum Beispiel werden die Haltestellen „Breite Straße“ und „Stadtecke“ in der Bauzeit nicht angefahren. Um die Abfahrtzeiten einhalten zu können, müssen die Busse zügig die Albert-Bartels-Straße passieren. Doch wenn der Umleitungsverkehr aus der Pfarrstraße Vorrang erhält, könnte er zu Staus kommen, befürchtet Hendrick Günnel.

Schwierig werden dürfte am Montag und voraussichtlich noch am Dienstag die Suche nach einem Parkplatz im Quartier. In der Pfarrstraße herrscht in dieser Zeit die Parkverbot – wegen des Baustellenverkehrs zum Wohn- und Geschäftshaus und weil am späten Montagnachmittag von Einbahnstraße auf Gegenverkehr umgestellt wird. Auf Dauer soll jedoch so so viel Parkraum wie möglich freigegeben werden, sagt Hendrick Günnel.

Auch die übrigen Einbahnstraßen, die im Baustellenbereich auf die Breite Straße münden – wie die Grubestraße, die Schenkstraße und die Große Bergstraße , werden in beide Richtungen für den Verkehr freigegeben. Ob sich die Umleitungsregelungen bewähren, werde sich zeigen, sagt Hendrick Günnel. Falls nicht, können jederzeit Änderungen vorgenommen werden.

Anwohnern, die Fragen und Sorgen loswerden wollen, steht die wöchentliche Bauberatung, mittwochs um 10 Uhr im Baubüro an der Stadtecke offen.

Derweil wird an der Baustelle für das neue Wohn- und Geschäftshaus der Rohbau errichtet. Auf die Stahlbetonkonstruktion im Erdgeschoss werden die übrigen Etagen in Brett-Sperrholzbauweise aufgesetzt, erklären Bauleiter Michael Weber und Architektin Margrit Hottenrott.

Decken, Wände und Dach bestehen aus Holz, nur die Brandschutzwände sollen aus Stahlbeton bestehen. Der Kran wird die Bauteile an Ort und Stelle hieven. Die Grundsteinlegung für das neue Gebäude soll im April erfolgen.