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Besucherbergwerk Wetterschacht soll Besuchermagnet werden

Die Grube Braunesumpf soll ein Museum für alte Bergwerkstechnik werden. Dafür setzt sich der Bergverein zu Hüttenrode ein.

Von Egmont Uhlmann 25.09.2015, 23:01

Blankenburg l Der Harz hat eine weitere bergbauhistorische Sehenswürdigkeit am Rande von Hüttenrode. Der dortige Bergverein richtete den einstigen Wetterschacht der früheren Eisenerzgrube Braunesumpf für Besucher wieder her.

Der Verein hat das Grundstück inzwischen erworben. Er plant dort, wie der Vorsitzende Andreas Pawel mitteilt, eine Präsentation von Bergwerkstechnik, wie sie unter Tage eingesetzt wurde. Zwei derartige Fahrzeuge sind bereits zu sehen. Das wäre ein kleiner Ersatz für die Grube „Drei Kronen & Ehrt“, die demnächst schließen muss. „Wir würden gern die Technologiekette erhalten“, so Pawel, der darin auch eine sinnvolle Ergänzung zum Schaubergwerk Büchenberg sieht.

Bereits am diesjährigen Tag des offenen Denkmals nutzten mehr als 200 Gäste die Gelegenheit, sich das denkmalgeschützte Gebäude an der Bundesstraße 27 anzuschauen. Sie waren begeistert und manche brachten Erinnerungsstücke an die Zeit des Bergbaus in dieser Region mit.

Wie der Hüttenröder Rolf Kobus, der 1964 den Schacht mit aufgebaut hatte und dann 1969 nach Schließung der Grube bei der Demontage des daneben befindlichen Förderturms mitarbeitete. Er hatte zur Erinnerung an diese Zeit eine Ausgabe der Betriebszeitung „Grubenlampe“ vom 18. Dezember 1968 mitgebracht, die der von Andreas Pawel geführte Bergverein zu Hüttenrode nun in seinen Vereinsräumen neben anderen Exponaten wie beispielsweise einer Mineraliensammlung ausstellen kann.

Der Braunesumpfer Wetterschacht diente wie in anderen Bergwerken auch der Belüftung der Stollen und verhinderte Ansammeln giftiger oder gar explosiver Luftanteile unter Tage. Nach Schließung der Erzgrube, in der überwiegend Brauneisenstein gefördert wurde, hatte das Gelände um den Wetterschacht eine wechselvolle Geschichte.

Zunächst zog hier die DDR-Volksarmee ein, nach der Wende ein Autohändler und danach eine Baufirma. „Zum Schluss war alles total heruntergekommen“, erinnert sich Andreas Pawel. „Wir mussten mit vereinten Kräften alles entkernen, aufräumen und umgehend das Dach erneuern.“ Zwischenzeitlich besorgten die Vereinsmitglieder Ausstellungsstücke, um die Anlage noch interessanter für die Besucher auszustatten. Alles geschehe aus eigener Kraft und ohne finanzielle Zuwendungen, fügt der Vereinschef an.

Für weitere Zeitzeugnisse wie Fotos oder Zeitungsberichte wären die Hüttenröder dankbar. Ansprechpartner ist hierfür Andreas Pawel, erreichbar unter der Handynummer 01 71/8 29 29 31.