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Feinstaub-Belastung Wernigerodes Luft etwas sauberer

Frische Harzer Bergluft oder stickiger Moloch? Um Luftverschmutzung muss sich Wernigerode wenig Sorgen machen, zeigen Daten der Messstation.

Von Holger Manigk 14.02.2018, 00:01

Wernigerode l Drohende Diesel-Fahrverbote wegen zu hoher Stickstoffdioxidbelastung und erhöhte Feinstaubwerte in der Luft – die Probleme vieler deutscher Großstädte hat Wernigerode nicht. Das belegen die Ergebnisse der Messstation am Bahnhof.

Die Belastung durch Stickstoffdioxid ist 2017 in der bunten Stadt am Harz merklich zurückgegangen, teilt das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt auf Volksstimme-Nachfrage mit. Der Jahresmittelwert sei um zwei Mikrogramm pro Kubikmeter Luft auf 13 Mikrogramm pro Kubikmeter gesunken. Zum Vergleich: Der als gesundheitsgefährdend geltende Grenzwert des Bundes-Immissionsschutzgesetzes liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Damit spiegele Wernigerode den Trend Sachsen-Anhalts, wider, heißt es von der Behörde. An allen Stationen des Luftüberwachungsmessnetzes sei die Stickstoffdioxid-Belastung leicht gesunken.

„Beim Feinstaub setzte sich auch in Wernigerode der seit 2012 landesweit erkennbare positive Trend weiter fort“, sagt Jost-Michael Walter vom Landesamt für Umweltschutz. 2017 gehöre mit den beiden Vorjahren zu den Jahren mit der geringsten Belastung durch Mikropartikel in der Luft.

Am Bahnhof wurden im Schnitt 16 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft gemessen. Die Belastung lag damit auf dem Niveau des Vorjahres.

Im Gegensatz zu 2016 wurden im vergangenen Jahr der zulässige Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubimeter Luft in Wernigerode nicht überschritten. Damals reicherten sich wegen einer Hochdruckwetterlage mit schwachem Wind und niedrigen Temperaturen am Boden über mehrere Tage hinweg die Partikel an. Im Zusammenspiel mit „lokalen Emissionen“ – so werden im Fachjargon Autoverkehr und Gebäudeheizung mit Festbrennstoffen bezeichnet – sorgte das für Überschreitungen an fünf Tagen.

Diese seien allerdings flächendeckend in Sachsen-Anhalt, weiten Teilen Mitteldeutschlands sowie dem komplette Norden Deutschlands registriert worden. Pro Kalenderjahr sind 35 Tage mit Überschreitungen gestattet. Diese konnten alle 23 Feinstaub-Messstellen des Luftüberwachungssystems Sachsen-Anhalt einhalten.

Im Landesvergleich schneide Wernigerode relativ gut ab, so das Landesamt für Umweltschutz weiter. Die Luftqualität in der Harzstadt sei vergleichbar mit der von Burg, Halberstadt oder auch Stendal. Bei der Belastung durch Feinstaub- und Stickstoffdioxid sei Wernigerode „unterhalb des Niveaus der Großstädte Magdeburg und Halle anzusiedeln“.