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Film Götz Georges letzte Rolle

Der Bergverein zu Hüttenrode erinnert an die Dreharbeiten zum Drama „Böse Wetter". Zu sehen ist es am 3. Oktober um 20.15 Uhr in der ARD.

Von Jens Müller 03.10.2016, 09:00

Hüttenrode (jmü) l Seit sechs Jahren ehrt der Bergverein zu Hüttenrode Personen und Institutionen, die bei der Bewahrung der Harzer Bergbau-tradition Vorbildliches leisten. Im vergangenen Jahr fasste der Vorstand um Vereinschef ­Andreas Pawel den Beschluss, dem Schauspieler Götz George den Silbernen Steigerhammer zu überreichen. Der Grund: Seine Rolle und darstellerische Leistung in dem Fernsehfilm „Böse Wetter“, der im Harz gedreht worden war.

„Leider konnte der beliebte Schauspieler, der am Set sogar als Schimanski angeredet worden ist, seine Ehrung nicht mehr persönlich in Empfang nehmen“, erklärte Andreas Pawel. Immerhin bedankte sich Götz George in einem Brief an den Bergverein für die ihm zugedachte Ehrung. „Mit guten Erinnerungen denke ich an die wunderbaren Dreharbeiten im idyllischen Harz zurück. Die Arbeit in den Bergwerken war eine bereichernde Erfahrung, und wir wurden unkompliziert und professionell von den Kumpels in den Stollen betreut“, schrieb George Mitte Februar an den Bergverein und entschuldigte sich, dass er den Preis nicht persönlich entgegennehmen könne. In seinem Brief gab er an, längere Zeit im Ausland zu weilen, um einen Dreh vorzubereiten. Vermutlich wusste George schon zu dieser Zeit, dass er schwer krank ist. Am 19. Juni starb der Mime in Hamburg.

„Böse Wetter“ ziert nun als letzter Film die lange Liste von Georges Schaffen. „Wir ehren diesen Schauspieler am besten, indem wir uns seinem Werk noch einmal zuwenden“, so Andreas Pawel, der die Uraufführung am Montag, 3. Oktober, um 20.15 Uhr in der ARD empfiehlt. „Rückblickend auf die Dreharbeiten, bei der der Bergverein Hüttenrode beratend und helfend zur Seite stehen durfte, ist ein interessanter Film entstanden, der viele interessieren dürfte“, so Pawel.

„Böse Wetter“ unternimmt eine Zeitreise in die jüngere deutsche Geschichte. Die Protagonisten werden von ihrer Vergangenheit eingeholt, und auch die Stasi mischt kräftig mit. George spielt einen Bergwerksdirektor, wie es ihn heute kaum noch geben dürfte. „Der Titel ,Böse Wetter‘ ist eine bergmännisch korrekte Bezeichnung für die in den meisten alten Bergwerken anzutreffende sauerstoffarme Luft. Wetter steht bergmännisch für Luft, daher zum Beispiel auch die Bezeichnung Wetterschacht“, erläutert Andreas Pawel. „Die schauspielerische Leistung von Götz George und den anderen Darstellern lässt ein stimmiges Milieu entstehen.“