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Förderung Kontroverse um Zukunft der Harz AG

Wernigeröder Ausschüsse wollen das Geld für die Harz AG nicht freigeben.

Von Katrin Schröder 06.11.2016, 07:14

Wernigerode l Die Harz AG soll in diesem Jahr kein Geld mehr aus Wernigerode bekommen. Zumindest hat der Finanzausschuss mehrheitlich gegen eine Aufhebung des entsprechenden Sperrvermerks im aktuellen Haushalt gestimmt. Ebenso sprach sich der Wirtschaftsausschuss dagegen aus. Damit wären 30 000 Euro für die Harz AG und 15 000 Euro für das Innovations- und Gründerzentrum (IGZ) weiterhin blockiert.

Im Finanzausschuss hagelte es massive Kritik an der Harz AG. „Das Modell ist gescheitert“, bilanzierte Thomas Schatz (Linke). Daraus müsse man Konsequenzen ziehen. „Eine Struktur, die sich nicht bewährt hat, muss man abwickeln können.“ Für „verzichtbar“ hält auch Sabine Wetzel (Bündnis 90/Grüne) das Unternehmen. „Wir sind dafür, die Harz AG mit Pauken und Trompeten zu beerdigen.“

Das Unternehmen ist 2007 aus der Wernigerode AG hervorgegangen und soll das wirtschaftliche Wachstum der Region fördern. Die drei Projekte, die derzeit von der Harz AG betreut werden, allen voran das Harzer Urlaubs-Ticket Hatix und die Harzcard, liegen jedoch eher im touristischen Bereich.

Zwei Projekte hätte die Harz AG für das weiterhin gesperrte Geld im Auftrag der Stadt erledigen sollen, die Themen: Ausbau des Gesundheitstourismus und eine Analyse des Wirtschaftsstandortes. Ob mit letzterem die Harz AG betraut werden müsse, fragte Jürgen Jörn (SPD). „Ist die Stadt mit ihrer Wirtschaftsförderung nicht in der Lage, diese Analyse selbst zu erledigen?“ Den Sinn der Untersuchung zum Gesundheitstourismus stellte André Weber (CDU) infrage. „Wir erstellen ein Konzept über die Wanderwege, anstatt die Wege in Ordnung zu bringen.“

Dem trat Sozialdezernent Andreas Heinrich entgegen. „Oberflächlich, aber hart“ sei die Kritik an der Harz AG. Die gute wirtschaftliche Lage der Stadt sei auch ihr Verdienst. Ein Projekt wie Hatix könne zum Beispiel die Wernigerode Tourismus GmbH nicht übernehmen. „Die Stadt ist zudem nur einer von vielen Partnern.“