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Fotowettbewerb Pflanzenwelt in den Fokus gerückt

Mit 13 Jahren ist Henrike Hänsch aus Wernigerode schon preisgekrönte Fotografin. Die Schülerin gewann beim Deutschen Jugendfotopreis.

Von Sandra Reulecke 12.10.2016, 09:08

Wernigerode l Sie vermitteln etwas Mystisches, die Fotografien von Henrike Hänsch. Wie durch einen Nebel zeichnen sich farbige Strukturen vom schwarzen Hintergrund ab. Man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, was die Fotografien zeigen: Blüten, Kospen und Samen.

Für ihre Bilder ging die Schülerin mit ihrer Kamera ganz nah heran an die Pflanzen im Garten ihrer Familie. Makro-Fotografie heißt die Technik. „Ich probiere gern Neues aus und lasse mich überraschen, was dabei entsteht“, sagt Henrike Hänsch. Von den Nahaufnahmen war sie so begeistert, dass sie sich mit ihnen für den Deutschen Jugendfotopreis beworben hat. „Ich habe davon in der Zeitung gelesen und dachte, ich probiere es einfach.“

Mit Erfolg: Henrike Hänsch setzte sich in der Altersgruppe 11 bis 15 Jahre gegen die Konkurrenz durch – und das als jüngste. Mehr als 11.000 Einsendungen sind beim Deutschen Jugendfotopreis eingegangen. „In bestechenden Makroaufnahmen fokussiert die junge Fotografin Formen und Strukturen der Pflanzen, vollkommen ungeschönt“, heißt es in der Jury-Bewertung. „Ganz subtil lässt sie aus der Schwärze farbige Knospen oder Blüten heraustreten. Es entstehen beinahe Charakterporträts.“ So habe man die Pflanzenwelt noch nie gesehen.

Viel Lob von den Experten – aber was gefällt der Preisträgerin selbst an ihrer fünfteiligen Foto-Serie „Pflanzen – nicht gleich Pflanzen“? „Jeder kann selbst entscheiden, wen oder was er darauf sieht. Man kann sich die Fotos selbst weiterdenken“, berichtet die 13-Jährige.

Gewonnen hat sie 500 Euro und die Teilnahme an einem Fotografie-Workshop samt Besuch der Messe Photokina in Köln mit den anderen Nominierten aus vier Altersgruppen. „Das hat sehr viel Spaß gemacht, und ich habe viel dazu gelernt, zum Beispiel wie Bilder aufgebaut sein sollten“, sagt die Schülerin des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums.

Die Grundlagen für das Hobby hat die Wernigeröderin von ihrem Vater gelernt. „Er fotografiert gern und sammelt seit seiner Jugend Kameras“, berichtet sie. Brennweite, Belichtungszeit, Zoom – das sind alles keine Fremdworte für die 13-Jährige. „Zu meinem elften Geburtstag habe ich eine Spiegelreflex-Kamera bekommen, und seitdem spiele ich mit verschiedenen Techniken.“

Noch zeigt die Schülerin nur Freunden und ihrer Familie die Aufnahmen, aber sie überlegt, eine Internetseite mit ihren Fotografien zu gestalten. An der technischen Ausstattung dürften diese Überlegungen nicht scheitern. Henrike Hän-sch hat ihr Preisgeld in einen neuen Computer investiert. Noch habe sie sich nicht entschieden, ob sie Fotografin oder Journalistin werden möchte, dafür seien ihre Interessen zu breit gefächert.