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Geburt Hebammen aus dem Harz sind Bundessieger

Zu den drei Gewinnern beim Bundeswettbewerb des Deutschen Hebammenverbandes gehören die Geburtshelfer aus dem Wernigeröder Harzklinikum.

Von Uta Müller 19.01.2018, 00:01

Wernigerode l Das Kreißsaal-Team aus dem Wernigeröder Harzklinikum Dorothea Christiane Erxleben um die Leitende Hebamme Sybille Lentge zählt zu den drei Gewinnern eines bundesweiten Wettbewerbs. Das teilt Kliniksprecher Tom Koch mit.

Unter 16 Projektideen haben sich die Harzerinnen gemeinsam mit Kreißsaal-Teams aus Berlin und Leipzig durchsetzen können. „Wir freuen uns, dass sich unsere Mühen und Anstrengungen somit doppelt gelohnt haben“, sagt Sybille Lentge. Doppelt, so die Leitende Hebamme, weil es neben den gemeinsam erreichten positiven Veränderungen im Arbeitsalltag auch diese Auszeichnung durch den Deutschen Hebammen Verband gegeben hat.

Zu den schönsten Momenten in einem Krankenhaus zählt die Geburt eines Kindes. Ungeachtet dessen, dass das Entbinden vor allem für die Frauen eine große Anstrengung bedeutet. Damit sich die werdenden Mütter bestmöglich auf die Geburt konzentrieren können, ist vom Klinikpersonal im Hintergrund Etliches vorzubereiten und während der Entbindung zu leisten. „Es gab bei uns im Harzklinikum einen Moment, da haben wir Abläufe hinterfragt, das Miteinander unter uns Hebammen und mit den Ärzten kritisch analysiert und ebenso die Ausstattung im Kreißsaal bewertet. Ein wichtiges Ergebnis war: Wir benötigen Veränderungen“, erinnert sich Sybille Lentge.

Ihr und ihren Kolleginnen wichtig dabei war, im Sinne der Patientinnen das Wir bei diesem Prozess stets zu betonen. Die Ergebnisse, so schätzt die Chefin des 15-köpfigen Hebammen-Teams ein, können sich sehen lassen. Mit den Ärzten und im Kollektiv wird längst eine offen-kollegiale interprofessionelle Zusammenarbeit gepflegt. Der neu ins Leben gerufene „Qualitätszirkel Geburtshilfe“ bietet den Rahmen für regelmäßige Fortbildungen. Aktuelle Standards in der Geburtshilfe wurden ebenso definiert wie es Notfalltrainings des gesamten Teams gegeben hat, in denen der korrekte Ablauf in einer unvorhergesehenen Situation im Kreißsaal geübt wurde. Rechner-Arbeitsplätze wurden in jedem Kreißsaal eingerichtet.

Die CTG-Geräte, mit denen die Herztöne des Ungeborenen und die Wehenaktivitäten der werdenden Mutter gemessen werden, gehören zur neuesten technischen Generation. „Unterstützt von der Krankenhaus- und Pflegedienstleitung haben wir das Dienstregime verbessern können. Seither sind ständig zwei Hebammen im Tagesdienst tätig, die Rufbereitschaft ist neu organisiert und das Dienstfrei ist nun tatsächlich ein Dienstfrei.

Eine Kollegin entlastet die Hebammen und übernimmt als Medizinische-Fachangestellte sämtliche Kreißsaalgespräche mit den werdenden Eltern, und und und. „Wir sind nicht nur einen großen Schritt vorangekommen. Das Allerwichtigste bei allen Veränderungen ist, dass die werdenden Mütter bei uns im Kreißsaal stets bestmöglich versorgt und betreut werden können“, betont die Leitende Hebamme Sybille Lentge.

Anerkennende Worte für den Gewinn im Wettbewerb der angestellten Hebammen-Teams findet auch Dr. Uta Schulze als Leitende Oberärztin der Geburtshilfe im Wernigeröder Harzklinikum: „Ich finde es toll, dass sich unsere Hebammen an diesem Wettbewerb beteiligt haben.“ Die Ärztin betont: „Ich bin stolz, dass sie dafür einen Preis erhalten haben. Sie haben das verdient, weil sie vieles Vertraute und an Routine selbstkritisch auf den Prüfstand gestellt und zum Positiven verändert haben.“