Gestaltungsaktion Ein Hauch von Japan

Die Gartenexperten Lydia Seiler und Frank Schmidt besichtigen das exotische Kleinod der Wernigeröderin Angelika Hüber.

Von Ivonne Sielaff 17.07.2017, 01:01

Wernigerode l Das Areal vor ihrem Haus soll etwas Besonderes sein. „Einfach nur einen Teich anlegen, das war nicht mein Ding“, sagt Angelika Hüber. Mit viel Mühe und Liebe zum Detail haben sie und ihr Mann sich ein Kleinod rund um ihr Haus im Wohngebiet Charlottenlust geschaffen – „einen japanisch angehauchten, europäischen Garten“: grüner Marmor als Schmuckstein, Wasserspiele, eisenhutblättriger Ahorn, Buchsbäumchen, Bambus, eine Buddha-Figur und Steinflächen mit verschiedenfarbig gesprenkelten Kieselsteinen.

Die Anregungen für die Gestaltung habe sie aus Bad Langensalza, wo es einen japanischen Garten gibt, berichtet Angelika Hüber beim Besuch der „Höfe halten Hof“-Experten. Die Steinflächen der klassischen Gärten in Japan würden täglich geharkt werden, erläutert Frank Schmidt. Sie seien großzügig und schlicht. „Wasserflächen, ein großer Schmuckstein, kaum Pflanzen.“ Er und Co-Jurorin Lydia Seiler zeigten sich angetan vom exotisch angehauchten Vorgarten und dem Ideenreichtum.

Der Blauschwingel, der unter der Trauerweide wächst, bereitet Angelika Hüber Sorgen. „Wir hatten ihn erst in einem Kübel, haben ihn dann ausgepflanzt.“ Das ist dem Ziergras augenscheinlich nicht gut bekommen. Die Pflanze hat braune Blätter, scheint zu welken. „Der Blauschwingel bekommt unter der Weide zu wenig Licht“, so das Urteil von Frank Schmidt. „Er leidet.“ Um ihn zu retten, müsste er umgesetzt werden.

Ebenfalls nicht wohl fühlt sich die Magnolie, die auf der Wiese steht. „Ich weiß nicht, woran es liegt, aber sie mickert nur vor sich hin“, sagt Hobbygärtnerin Angelika Hüber. Den Gartenexperten fallen die hellen Blätter auf. „ Das nennt sich Blattnekrose“, erläutert Frank Schmidt. „Wenn die Blätter hell werden, ist das ein Zeichen für Nährstoffmangel.“

Ähnliches ist auch an einem der Rhododendronbüsche in der Blumenbeet entlang der Hausfassade zu beobachten: Die Blätter sind heller als gewöhnlich, die Blüten schon vor der Blüte verwelkt. „Vielleicht Eisenmangel“, vermutet Schmidt. Lydia Seiler tippt auf eine andere Ursache: Rhododendron-Zikaden. Diese Insekten legen ihre Eier in die Knospen. Die Larven ernähren sich vom Pflanzensaft des Rhododendrons und schädigen ihn. Abhilfe schaffe eine sogenannte Gelbtafel, rät Frank Schmidt. Die mit Klebstoff beschichtete Insektenfalle gebe es im Baumarkt.

Zum Abschluss des Rundgangs führt Angelika Hüber die „Höfe halten Hof“-Juroren zu ihrer Stechpalme, die sie in die Nähe des kleinen Seerosenteichs gepflanzt hat. Von den Experten erhofft sie sich Tipps zum Beschneiden der Pflanze. „Die Stechpalme ist robust, die kann man eigentlich beschneiden, wie man viel“, sagt Lydia Seiler. Bei Hübers Palme rate sie allerdings von der Kugelform ab. „Das würde ich nicht versuchen, weil sich bei dieser Pflanze so etwas wie eine Bonsaiwuchsform abzeichnet.“ Stattdessen sollten die Einzeltriebe zu flachen Kugeln geschnitten werden.