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Glasfaser-Ausbau Schneller surfen noch 2017

Jahrelang hinkte Wernigerode bei der Versorgung mit schnellem Internet hinterher. Nun wird in der Stadt ein Glasfaser-Netz verlegt.

Von Holger Manigk 02.02.2017, 00:01

Wernigerode l „Auf diesen Termin haben wir schon lange gewartet“, sagt Wernigerodes parteiloser Oberbürgermeister Peter Gaffert. Einwohner, Gäste, Industrie und Gewerbetreibende verlangen seit Jahren nach einer schnelleren Internetverbindung. Selbst in vielen Dörfern sei die Übertragungs- geschwindigkeit höher, so ihre Klage.

Nun sollen bis zum Jahresende 18 000 Wernigeröder Haushalte bessere Datenleitungen erhalten. Die Telekom baut ihr Netz im Vorwahlbereich 0 39 43 aus. Damit erhalten Einwohner in der Kernstadt, Silstedt, Benzingerode und Teilen Darlingerodes eine schnellere Internetverbindung.

„Beim Herunterladen werden maximale Geschwindigkeiten von 100 Megabit pro Sekunde möglich sein“, verspricht Robert Mühler. Der Regiomanager der Telekom für den Breitband-Ausbau fügt hinzu, dass Dateien mit bis zu 40 Megabit pro Sekunde hochgeladen werden können.

Der Wernigeröder Anbieter Heuer & Sack hatte von 2010 bis 2014 den Grundausbau des Netzes gewährleistet. 6000 Wernigeröder werden mittlerweile über Fernsehkabel ebenfalls mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde versorgt. Das Unternehmen bietet zudem Internetempfang via Richtfunkantenne an.

Elf Kilometer Glasfaserkabel will die Telekom nun verlegen, sobald der Boden frostfrei ist. An einigen Stellen in Wernigerode – etwa im Gewerbegebiet Smatvelde – seien bei Straßensanierungen schon Leerrohre für die Leitungen eingegraben worden,informiert Wernigerodes Wirtschaftsförderer Ralf Quednau.

Anderswo müsse der Straßenbelag aufgerissen werden oder die Rohre per Spülbohrung ins Erdreich gebracht werden. Die Telekom spreche derzeit mit dem Tiefbauamt der Stadt ab, wo mit dem Einbau der leistungsfähigeren Leitungen begonnen wird.

Dazu rüstet das Unternehmen mehr als 90 Verteiler in Wernigerode zu Multifunktionsgehäusen um oder stellt neue auf. In den grauen Kästen am Straßenrand wird das Lichtsignal der Glasfaser in ein elektrisches umgewandelt und von dort über bestehende Kupferkabel zum Kundenanschluss übertragen. Die Leistung der Kupferkabel kann mittels Vectoring erhöht werden. Je näher der Verbraucher an der Vermittlungsstelle wohnt, desto schneller kann er surfen. Der Netzausbau in Wernigerode soll im vierten Quartal abgeschlossen werden.

„Bandbreite ist heute so wichtig wie die Versorgung mit Energie, Wasser und Strom“, sagt Peter Gaffert. Wie der Oberbürgermeister ausführt, sei schnelles Internet wichtig für den Wirtschaftsstandort Wernigerode. Vor allem Industrie-Unternehmen seien darauf angewiesen, große Datenmengen schnell zu verarbeiten.