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Granitabbau Infopunkt wird verschönert

Die Arbeiten am Infopunkt in Wernigerode sollen im Frühjahr abgeschlossen sein.

Von Ivonne Sielaff 26.10.2016, 01:01

Wernigerode l Vor gut 20 Jahren ist der naturkundlich-geologische Lehrpfad in Hasserode eingeweiht worden. Der sieben Kilometer lange Rundweg informiert zu Themen wie Geologie, Bergbau sowie Forst- und Wasserwirtschaft des Harzes. Die Pflege des Lehrpfades hat sich der Wernigeröder Geschichts- und Heimatverein auf die Fahnen geschrieben. Im Fokus der Mitglieder steht momentan die Instandsetzung des Infopunkts zur Granitindustrie im Wernigeröder Reviers nahe des Wasserkraftwerks Steinerne Renne.

Unter anderem ist der Derrick, ein Lastenkran, der als Transport- und Hebemittel beim Granitabbau diente, verschlissen. „Der Balken ist schlichtweg verfault und abgebrochen“, so Ludwig Hoffmann, Chef des Geschichts- und Heimatvereins. Deshalb musste der Balken zur Gefahrenabwehr abmontiert werden.

„Im letzten halben Jahr haben wir viel geschafft“, sagt Hoffmann. Die Stadt habe den Verein mit einem Zuschuss und mit Material unterstützt. Philipp Fürst zu Stolberg-Wernigerode, der Besitzer des Waldgebietes, habe das Holz beigesteuert. Die Arbeitsförderungsgesellschaft Harz habe mit dem Einsatz von Langzeitarbeitslosen geholfen. Die Anlage ist noch nicht ganz fertig gestellt. Eine weitere Infotafel ist geplant. Im kommenden Frühjahr sollen die Arbeiten an dem Informationspunkt beendet sein.

Der Granitabbau ist eng mit der Entwicklung Wernigerodes verbunden, wie Gerhard Rösicke, Vereinsmitglied und Initiator des Lehrpfads, informiert. Seit gut 200 Jahren werde das Gestein abgebaut. Einen rasanten Aufschwung erlebte die Granitindustrie mit dem Anschluss der Stadt an das Eisenbahnnetz im Jahr 1872. „Über 600 Menschen standen in den Steinbrüchen und Nachfolgewerken in Lohn und Brot“, sagt Rösicke. Durch Sägen, Schleifen und Polieren entstanden hochwertige Werksteinerzeugnisse. Ende des 20. Jahrhunderts war Schluss mit der Granitbearbeitung in den Wernigeröder Werkstätten. „Unser Ziel ist es, unseren Kindern und Enkeln nicht nur große Löcher zu hinterlassen. „Es wurde etwas abgebaut, das noch heute unser Leben bestimmt“, so Rösicke. „Darüber wollen wir informieren.“