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Großbaustelle Im Oktober zieht Leben ein

Interesse am Baugeschehen auf dem Gelände der Argenta-Schokoladenfabrik: Im Herbst 2017 soll Leben in den Wohnpark einziehen.

Von Regina Urbat 30.12.2016, 00:01

Wernigerode l Ruhe herrscht zurzeit auf der Großbaustelle im Argenta-Wohnpark in Hasserode. „Wir haben im zurückliegenden halben Jahr viel geschafft, alle haben sich eine Feiertagspause redlich verdient. Am 9. Januar geht’s weiter“, sagt Hartmut Strecker aus Altenweddingen. Der 58-jährige Ingenieur aus der Börde leitet die Arbeiten vor Ort, während sein Geschäftspartner Volkmar Beck die Vermarktung der Immobilien vorantreibt. „Auch in dieser Hinsicht sieht es gut aus. In Wernigerode ist der Bedarf groß“, stellt Beck fest. Ebenso das Interesse, was der regelmäßige Besuch von Interessenten auf der Baustelle zeige. Aus diesem Grund hat das Unternehmer-Duo eine neue große Übersichtstafel am Bürocontainer angeschraubt.

Die dort abgebildete Übersicht mit Haus 1 bis 11 liegt im Plan, selbst wenn es unvorhersehbare Probleme gab. So musste beispielsweise das Verwaltungsgebäude der unter Denkmalschutz stehenden historischen Schokoladenfabrik abgerissen werden. Das über 100 Jahre alte Gebäude drohte mangels Fundament einzustürzen und soll nun nach Originalvorlage wieder aufgebaut werden. „Dafür und auch für den Ausbau des ehemaligen Produktionsgebäudes, das hinten an die Holtemme angrenzt, laufen die letzten Absprachen mit der Denkmalsschutzbehörde“, sagt Beck.

Abgeschlossen seien hingegen die Feinplanungen für alle drei Tiefgaragen und die Wohneinheiten in den Neubauten: acht Mehrfamilienhäuser mit sechs und acht Wohnungen sowie zwei Doppelhäuser für vier Familien. Für gut die Hälfte der insgesamt 62 barrierefreien Wohneinheiten seien bereits Verträge unterschrieben beziehungsweise Vormerkungen registriert worden. Die ersten Eigentümer beziehungsweise Mieter sollen im Oktober 2017 in die Häuser 1, 6 und 7 einziehen. „Die restlichen Häuser werden dann 2018 bezugsfertig sein“, sagt Hartmut Strecker.

Im ehemaligen Produktionsgebäude, Haus 11, wird in einem Teil eine Pflegefirma einziehen, im anderen Teil entstehen Eigentumswohnungen. Geplant sei, so Volkmar Beck, dass im Pflegebereich im ersten und zweiten Obergeschoss betreutes Wohnen angeboten wird. Je Etage sollen vier Einraum- und drei beziehungsweise vier Zweiraumwohnungen entstehen. Das Dachgeschoss sei der Tagespflege mit zwölf bis 14 Plätzen vorbehalten. Die Gespräche mit einem entsprechenden Anbieter laufen. Ebenso laufen Verhandlungen für die Cafeteria und die anderen Gewerberäume im Erdgeschoss. „Wir sind an einemAllgemeinmediziner und einer Physiotherapie interessiert“, sagt Bauherr Beck.

Im teils lichtdurchfluteten Kellerbereich soll ein großer Gesellschaftsraum, der bis zu 120 Personen Platz bietet, mit Küche und Sanitäranlagen entstehen. „Der Raum kann für Feste und Feiern sowie andere Veranstaltungen gemietet werden“, erläutert Volkmar Beck. Dies gelte für die Wohnpark-Bewohner als auch für die Hasseröder und alle anderen Bewohner der Stadt.

Auch im alten Produktionsgebäude ist alles barrierefrei zugänglich. „Der Haupteingang mit Fahrstuhl wird auf der Rückseite sein“, sagt Hartmut Strecker. Das dort stehende alte Pumpenhaus wird ebenfalls als Denkmal erhalten. Wieder aufgebaut „wird die Brücke über die Holtemme“, versichert Bauleiter Strecker, wohlwissend, dass sich darüber Wanderfreunde freuen, die auf ihrer Tour in das kleine Wohnpark-Restaurant einkehren könnten.

Noch umgesetzt werden müsse der Bau einer Zisterne für die ausreichende Versorgung mit Löschwasser im Wohnpark. In Arbeit sei der Anschluss an das Gasnetz der Stadtwerke, die mittlerweile in Oberhasserode neue leistungsfähigere Versorgungsleitungen verlegen ließen.

Mit der Unteren Wasserbehörde sei vereinbart, dass das Holtemme-Ufer entlang der ehemaligen Argenta-Schokoladenfabrik befestigt und ausgebessert wird. „Das ist wie die ganze heruntergekommene alte Betriebsanlage sehr in die Jahre gekommen“, sagt Hartmut Strecker. Auf das, was die Bauarbeiter unter seiner Regie seit Mai auf der Firmenbrache geschaffen haben, sei er „sehr stolz“. Volkmar Beck ergänzt: „Hier entsteht was richtig Schönes für Hasserode.“