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Hochzeit Hier traut der Chef noch selbst

Blankenburg wird als Heirats-Stadt immer beliebter. Standesamtliche Verstärkung gibt es von Bürgermeister Heiko Breithaupt.

Von Jens Müller 24.07.2016, 08:00

Blankenburg l Wer in Blankenburg heiraten möchte, hat inzwischen die Qual der Wahl aus sechs traumhaften Orten: Neben dem historischen Rathaus, dem Kleinen Schloss, dem Terrassengarten, dem Großen Schloss und dem herrschaftlichen Trauzimmer in der Schwaneck‘schen Villa in Derenburg können seit kurzem auch im Kloster Michaelstein Eheschließungen stattfinden. „Bei schönem Wetter können sich Paare im Kreuzhof trauen lassen“, sagt Museumschefin Maxi Philipp. Daneben steht das Refektorium für diese Zeremonien zur Verfügung. Und das neue Angebot kommt gut an: „Wir haben auch schon Anfragen für das nächste Jahr“, so Maxi Philipp.

Für Blankenburgs Bürgermeister Heiko Breithaupt nicht verwunderlich: „Das Kloster bietet eine super In-frastruktur“, erklärt er. Das bestätigt auch Maxi Philipp. Neben dem reinen Trauort gibt es im Umfeld wunderschöne Plätze für Fotoaufnahmen, die Hochzeitsgesellschaft kann sich durch das Kloster und die Musikausstellung führen und sogar gastronomisch verwöhnen lassen.

Befürchtungen, dass das Standesamt überlastet werden könnte, hat Breithaupt indes nicht. Er selbst hat an der Akademie für Personenstandswesen im hessischen Bad Salzschlirf einen entsprechenden Lehrgang erfolgreich abgeschlossen und wurde vom Stadtrat als vierter Standesbeamter bestellt. Die Ernennungsurkunde wurde ihm kürzlich von Stadtratspräsidentin Birgit Kayser überreicht. „In den Sommermonaten kommt es zwar immer zu Engpässen bei den Standesämtern“, so Breithaupt. Da er nun selbst Trauungen vornehmen darf, entspanne sich aber diese Situation.

Insgesamt haben sich im vergangenen Jahr in Blankenburg 126 Paare trauen lassen, allein 49 von außerhalb. Am beliebtesten war mit 83 Eheschließungen immer noch das historische Rathaus. Nur ein Paar gab sich in Derenburg das Ja-Wort. Beide Trauzimmer sind übrigens gebührenfrei zu haben. 18 Hochzeitsgesellschaften hatten noch das Glück, sich zu günstigen Preisen im Kleinen Schloss und dem Terrassengarten trauen zu lassen. Nach der neu beschlossenen Gebührenordnung müssen Paare seit diesem Jahr deutlich mehr für dieses Vergnügen bezahlen. „Dies tat aber den Zahlen keinen Abbruch“, erklärt Breithaupt.

Auch die Zahl der sogenannten freien Trauungen nehme immer mehr zu. Gab es 2015 vier solcher Zeremonien, waren es bis Jahresmitte 2016 bereits acht. Gerade bei diesen Zeremonien, die individuell auf die Wünsche des Brautpaares zielen und an keinen bestimmten Ort gebunden sind, wird das Standesamt bald Unterstützung bekommen. Annika Schönebaum, Mitarbeiterin des Städtischen Kurbetriebs, nimmt im November eine Ausbildung zur freien Rednerin auf.

Bis dahin soll auch noch das Marketing verbessert werden. „Trotz Internetseite und Hochzeitsflyern für den Barockgarten und das Kleine Schloss ist dort noch Luft nach oben“, so Annika Schönebaum.

Infos unter www.blankenburg.de/-leben/heiraten/heiraten.html