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Höfe halten Hof Schattiges Plätzchen für Senioren

Die Experten von „Höfe halten Hof“ geben Tipps für die Umgestaltung des Gartens des Wernigeröder Seniorenzentrums Burgbreite.

Von Ivonne Sielaff 25.07.2016, 01:01

Wernigerodel l „Herzlich willkommen.“ So begrüßt Sigrid Rummert die „Höfe halten Hof“-Experten. Das Außengelände des Seniorenzentrums Burgbreite soll umgestaltet werden. Von Lydia Seiler und Frank Schmidt erhofft sich die Leiterin der Einrichtung einige Tipps. „Das ist ein sehr öffentlicher Hof“, sagt Sigrid Rummert. Er ist von alles Seiten einsehbar, liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Sekundarschule Burgbreite und zum Supermarkt.

Vor über 15 Jahren sei das Areal rund um das Pflegeheim angelegt worden – mit Rundweg, den die Senioren mit Rollstuhl befahren können, mit Pflanzen wie Frauenmantel, Taglilien und Pfingstrosen zum Tasten und zum Riechen. Sogar ein kleiner Wasserfall plätschert vor sich hin. Inzwischen seien die Bäume zugewachsen, der Rasen sei ausgemergelt, die Erde in den Rabatten ausgezehrt, die Pflanzen sehr pflegeaufwendig.

„Ein Garten ist nie fertig“, sagt Frank Schmidt nach der Besichtigung. „Die Höhen von Bäumen, Sträuchern und Stauden verändern sich, die Proportionen passen nicht mehr. Da muss man etwas verändern.“

Bei der Umgestaltung seien ihr die Bedürfnisse der Bewohner sehr wichtig, betont Sigrid Rummert. „Wir hatten Gräser – sehr pflegeleicht. Doch sie haben unseren Bewohnern die Sicht auf die Straße versperrt. Deshalb haben wir sie weggenommen.“ Ein Großteil der Bewohner sei dement und nicht mehr mobil. „Sie gehen nicht von selbst raus“, so die Heimleiterin. „Wir müssen sie mit dem Rollstuhl nach draußen schieben.“ Aber an blühenden Blumen wie Geranien würden sie sich erfreuen.

Sorgen bereiten Sigrid Rummert die Brombeeren, die am Zaun wachsen. Sie sind sehr stachelig, müssen jedes Jahr stark reduziert werden. „Anstatt der Brombeeren würde ich blühende Kletterpflanzen empfehlen“, sagt Gartenexpertin Lydia Seiler. „Zum Beispiel Kletterhortensien.“

Als nächstes fällt ihr die Clematis ins Auge, die in einem Pflanzkasten an einer Wand steht. „Sie steht dort sehr ungünstig“, sagt die Expertin. „Der Standort ist viel zu windig für die Clematis.“ Zudem sollte man sie nicht in Kübel pflanzen, sondern in den Boden, „sonst wächst sie nicht richtig“.

Die Ölweide ist ein Hingucker auf dem Hof des Seniorenzentrums, doch der Baum ist in die Jahre gekommen, die Äste müssen gestützt werden, damit sie nicht herunterbrechen. Lydia Seiler stört sich an den Rosen, die rings um die Weise blühen. „Das ist nicht der richtige Platz für Rosen“, sagt sie. Die Pflanzen würden unter dem Wurzeldruck der Bäume leiden. Vorschlag von Frank Schmidt: Statt der Rosen eine Sitzecke unter dem Baum einrichten. „Die Weide könnte den Senioren Schatten spenden.“

Im Seniorenzentrum Burgbreite leben derzeit 93 Bewohner in 63 Einzel- und 15 Doppelzimmern.