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In Benneckenstein Romantische Schlittenfahrt gerettet

Ein Gast aus Thüringen landet bei einer Schlittenpartie in Benneckenstein plötzlich auf stumpfer Straße und löst eine Streusalz-Debatte aus.

Von Burkhard Falkner 28.01.2017, 00:01

Benneckenstein l „Getrübte Winterfreuden“ überschreibt R. Salbreiter aus Thüringen seinen Leserbrief und berichtete von einer Enttäuschung dieser Tage. Seit vielen Jahren komme seine Familie aus der Nähe von Altenburg nach Benneckenstein, um Pferdeschlitten zu fahren. So auch in dieser Tage. Doch bald schon kratzten die Kufen über stumpfe Flächen auf dem Weg zum Tanner Holz anstatt dahinzugleiten. Was war passiert?

Die Route war vom privaten Räumdienst geräumt und mit Salz bestreut worden, sodass sie für Schlitten nicht befahrbar war. Das müsse doch nicht sein, so Salbreiter: „Lediglich ein Abschieben des Neuschnees, wie über Jahrzehnte praktiziert, hätte doch genügt.“

Das sah Fuhrmann Karl-Heinz Katzer auch so und wandte sich an Ortsbürgermeister Hans-Herbert Schulteß (CDU). Der prüfte die Sache gleich am gestrigen Freitagmorgen vor Ort mit Oberharz-Bauhofchef Andreas Weingarten.

Festgelegt wurde, dass der Pferdeschlittenweg künftig nicht mehr wie bisher privat, sondern vom Bauhof beräumt werden soll. Ob da immer auf Sand oder Salz verzichtet werden kann, sei zwar auch offen, hieß es einschränkend aus dem Ordnungsamt, denn bei einer Eisbildung etwa müsse stark gestreut oder gesalzen werden.

Aber eine Lösung sei die neue Regelung durchaus. Manche Fahrbetriebe setzen in solchen Fällen auf flexible Gespanne mit Rädern und Kufen, die im Schnee und auf stumpfer Straße fahren können. Die Gäste aus Thüringen aber empfinden gerade die Fahrt im Schlitten ohne Räder als „Labsal für Leib und Seele“, so die Salbreiters. Die neue Räumregelung werde die romantischen Schlittentouren, so Schulteß, wieder ermöglichen. Nun wird auf den Neuschnee dafür gewartet.