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Gartenschau Eine Idee macht mobil

Hunderte Blankenburger setzen ein deutliches Zeichen für eine Landesgartenschau in ihrer Stadt . Die Auswahlkommission ist beeindruckt.

Von Jens Müller 10.11.2016, 19:35

Blankenburg l Temperaturen um den Gefrierpunkt, leichter Schneefall, trister, wolkenverhangener Novemberhimmel. Die äußeren Bedingungen hätten für den Empfang einer hochkarätigen Kommission, die über die Bewerbung Blankenburgs zur Ausrichtung einer Landesgartenschau 2022 mit entscheidet, wohl kaum schlechter sein können. Doch was die Blankenburger am gestrigen Donnerstag auf die Beine stellten, um Werbung für „ihre“ Gartenschau zu machen, dürfte sichtlich Eindruck hinterlassen haben.

So präsentierte sich der Platz vor dem Rathaus bunt und herbstlich dekoriert. Die Knirpse aus der Derenburger Kindertagesstätte „Strohköpfchen“ hatten extra einen Bollerwagen mit Stroh und selbst gebastelte Pilze mitgebracht. Blankenburgs Karnevalisten, die eigentlich erst heute in ihre Saison starten, verrieten bereits das Motto: Es lautet natürlich „Gartenschau beim BKV“. Und das ist ernst gemeint. „Auf die Schippe wird die Laga erst in unserem Programm im Februar genommen – je nachdem, ob es was wird oder nicht“, scherzte Ingo Wilde, der den BKV-Auftritt organisiert hatte.

Im Rathaus informierte sich derweil die neunköpfige Jury unter Leitung von Wernigerodes Sozialdezernenten Andreas Heinrich über das Blankenburger Landesgartenschau-Konzept. Danach ging es im Kleinbus zu den Schwerpunkt-Bereichen Thiepark, Stadtpark und den Barocken Gärten. Was dort auf die Gäste wartete, ließ dann selbst Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU) kurzzeitig die Sprache verschlagen. Rund 500 Kinder, Vertreter von Vereinen, des Stadtrats und zahlreichen Unternehmen bereiteten den Besuchern einen farbenfrohen und blütenreichen Empfang. „Wir sind sehr beeindruckt von dieser Kulisse. Wir können uns alle sehr gut vorstellen, dass hier in Blankenburg eine Landesgartenschau stattfinden kann“, sagte Andreas Heinrich, um allerdings gleich anzumerken, dass er letzteren Satz auch in den anderen Bewerber-Orten gesagt hat. „Wir werden uns Mühe geben, eine gute Entscheidung zu treffen.“

Nach einem Gang durch den Barockgarten reiste die Jury direkt nach Ballenstedt weiter, um sich über das dortige Gartenschau-Konzept zu informieren. Die Vergabe-Entscheidung trifft die Landesregierung im Februar 2017.