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Kinderbetreuung Reddeber: Planer erwägen Neubau

Der Umbau der Kita Reddeber ist gestoppt, weil Mängel am Gebäude festgestellt wurden. Im Bauamt wird nun ein Neubau erwogen.

Von Ivonne Sielaff 11.10.2017, 01:01

Wernigerode l Der Umbau der Kindertagesstätte in Reddeber rückt erst einmal in weite Ferne. „Es gibt neue Erkenntnisse“, wie Wernigerodes Baudezernent Burkhard Rudo bereits in der Sitzung des Stadtrats informiert hatte.

Eigentlich war vorgesehen, in 2017 mit den Bauarbeiten zu beginnen. Der alte Vorbau sollte abgerissen und durch einen Anbau auf der gesamten Länge des Hauses ersetzt werden. Ziel war es, Platz für einen weiteren, dringend benötigten Waschraum sowie einen neugestalteten Ankleidebereich zu schaffen. Darüber hinaus sollten das Treppenhaus mit Brandschutztüren ausgestattet und die Treppe ins Obergeschoss erneuert werden. Insgesamt 420.000 Euro waren dafür eingeplant, weitere 72.000 Euro für die Anmietung eines Containers, in den die Kinder während der Bauzeit umziehen sollten.

Doch das Projekt wurde auf Eis gelegt, nachdem bauliche Mängel in der Kindertagesstätte entdeckt wurden.

Die Innenwände des 1953 errichteten Gebäudes hätten keine Fundamente, erläutert Tobias Kascha auf Volksstimme-Nachfrage. „Die Fußböden im Untergeschoss bestehen nur aus einer dünnen Betonschicht und sind weder gegen Feuchtigkeit gesperrt noch gedämmt“, so der Chef des Oberbürgermeisterbüros. Zudem müsse die gesamte Haustechnik erneuert werden.

Um die geforderten Brandschutzauflagen umzusetzen, ist darüber hinaus die Installation einer Brandmeldeanlage sowie einer Not- und Fluchtwegbeleuchtung notwendig, so Tobias Kascha. Dazu kommt, dass die Ausgaben für die Container-Notunterkunft mit 190.000 Euro erheblich höher sind, als zunächst angenommen. Aktueller Kostenstand inklusive der Mängelbeseitigung sei eine Summe von 1,05 Millionen Euro bei anderhalbjähriger Bauzeit, informiert Rathaussprecher Kascha.

„Das ist eine erhebliche Kostensteigerung“, so Baudezernent Rudo in der Stadtratssitzung. „Man könnte es natürlich bei den baulichen Mängeln belassen. Das wäre aber nicht der richtige Weg.“ Deshalb sei entschieden worden, die Planungen vorerst auszusetzen, um im Bauamt Alternativen zur Sanierung des alten Gebäudes samt Anbau zu prüfen.

Dabei haben die Planer auch die Variante eines Neubaus ins Auge gefasst. Für einen Kindergarten in konventioneller Bauweise würden bei zwei Jahren Bauzeit geschätzte 1,34 Millionen Euro anfallen, heißt es von Tobias Kascha. Ein Neubau in Modulbauweise käme die Stadt mit etwa 960.000 Euro nicht nur deutlich günstiger, sondern wäre auch die schnellere Alternative. Der Kindergarten aus Fertigteilen könnte in einem dreiviertel Jahr fertig gestellt werden.

Die Varianten sollen den Stadträten noch in 2017 zur Entscheidung vorgelegt werden. „Es muss in Reddeber ein Angebot zur Kinderbetreuung geben“, so Burkhard Rudo. Deshalb sei man im Rathaus an einer „kurzfristigen Lösung“ interessiert.

Hintergrund: In der Einrichtung in Reddeber werden aktuell 51 Mädchen und Jungen betreut. 27 davon sind Krippenkinder.