Konzert 66 Jahre Chorgeschichte

Ein Ständchen aus 350 Kehlen - das Landesmusikgymnasium in Wernigerode hat doppelten Chorgeburtstag gefeiert.

Von Ivonne Sielaff 08.05.2017, 01:01

Wernigerode l Es scheint, als sei Wernigerode an diesem Wochenende ein wenig musikalischer und noch bunter als sonst gewesen. Das Landesmusik-Gymnasium feierte gleich doppelt Geburtstag. Der Rundfunk-Jugendchor wurde vor 66 Jahren von Friedrich Krell gegründet. Den Mädchenchor gibt es seit 40 Jahren. Gleichzeitig trafen sich am Wochenende ehemalige Sänger aus 66 Jahren Chorgeschichte, um in Erinnerungen zu schwelgen und gemeinsam zu singen.

Der Höhepunkt des Ehemaligentreffens war das Festkonzert im KiK-Saal. Die Sänger, die aus allen Teilen Deutschlands angereist waren, hatten sich am Sonnabendvormittag unter der musikalischen Leitung von Peter Habermann und Steffen Drebenstedt dafür vorbereitet. „Für jedes Lied war nur eine viertel Stunde Zeit“, verriet Schulleiter Detlef Gieseler am Rande des Konzertes. Trotz der kurzen Vorbereitung wurde es zu einem Genuss für Augen und Ohren.

Zuerst trat der Mädchenchor vor das Publikum. Besonders gut kam das Stück „Chattanooga Choo Choo“ mit seiner witzigen Choreografie an. Danach betrat der Rundfunk-Jugendchor in seiner aktuellen Besetzung die Bühne und präsentierte Lieder wie das mitreißende „Ride on, King Jesus“ und „Süßes Lieb“.

Höhepunkt des Konzertes waren die Stücke, der die beiden Chöre zusammen mit den Ehemaligen sangen – „Geh aus mein Herz und suche Freud“, „Kommt, ihr „G‘spielen“ und am Ende sehr bewegend „Der Mond ist aufgegangen.“ 350 Sänger aus zig Generationen drängten sich auf die Bühne – ein klanggewaltiges Höhrerlebnis.

Dieses Doppeljubiläum sei mit „riesigen Anzahl von Liedern an einer Schule“ verbunden, sagte Gerhard Miesterfeldt, Präsident des Landesmusikrates, in seinem Grußwort. „Mit vielen Reisen, Auszeichnungen – und üben, üben, üben.“ Er übermittelte Glückwünsche des Landesmusikrates und freute sich darüber, „in die fantastische Welt der Chormusik“ eintauchen zu dürfen.

Reiner Schomburg, Präsident des Landeschorverbandes, betonte in seiner Rede die Bedeutung des Singens als „immens wichtiges Kulturgut“. „In den Familien droht dieses Gut in den Hintergrund zu geraten“, so Schomburg. Deshalb sei es wichtig, die Mädchen und Jungen schon im Kindergarten und in der Schule an das Singen heranzuführen.

Gleichzeitig wies der Chef des Landeschorverbandes auf den nächsten musikalischen Höhepunkt in Wernigerode hin. „Vom 20. bis zum 21. Mai findet hier der Landeschorwettbewerb statt. Uns steht ein ereignisreiches Wochenende mit viel Chorgesang bevor“, verriet Schomburg.