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Kostenexplosion Schierker für Erhalt der Kita

Die Linke-Fraktion fordert den Verkauf der Schierker Kindertagesstätte, um das Kostenrisiko zu minimieren.

Von Ivonne Sielaff 15.03.2017, 00:01

Wernigerode l „Schierke braucht seine Kindertagesstätte“ – in der Sitzung des Schierke-Ausschusses hat sich Roland Jung (Bund Schierker Bürger) für den Erhalt des Kindergartens in dem Wernigeröder Ortsteil stark gemacht.

Seit 2013 wird an der Einrichtung gebaut. Die Kindertagesstätte sollte für knapp eine Million Euro mit einer Zwei-Drittel-Förderung des Landes modernisiert werden. So war es vorgesehen. Allerdings haben sich die Planer verkalkuliert. Das Geld reicht bei weitem nicht. Eine weitere Million Euro ist notwendig, um die Sanierung zu beenden.

Weil das Land bisher keine zusätzlichen Fördergelder bewilligt hat, um die Mehrkosten teilweise aufzufangen, ruhen die Arbeiten seit Monaten. Die Kinder werden seit Anfang 2015 in einem Ausweichquartier in Elend betreut.

Wernigerodes Rathausspitze will die Sanierung fortsetzen, sobald Geld zur Verfügung steht. „Mit Blick auf Schierkes Entwicklung ist es wichtig, die Kita zu sanieren“, hieß es von Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). Es liege in der Verantwortung der Stadt, die Kita zu erhalten.

Wirbel hat nun eine Idee der Linken in die Sache gebracht. Der Vorschlag der Stadtratfraktion sieht vor, die Kindertagesstätte zu verkaufen, das erhaltene Fördergeld an das Land zurückzuzahlen und die Kinder langfristig in Elend betreuen zu lassen. Es sei ungewiss, ob eine weitere Million reiche, begründete Thomas Schatz. Die Stadt müsse reagieren, denn das Kostenrisiko bleibe.

Dieser Vorschlag sollte stark überdacht werden, sagte Roland Jung in Richtung der Linken. In Hinblick auf den erhofften Bevölkerungsaufschwung in dem Ortsteil sei ein Verkauf der Kita „sehr kontraproduktiv“, so der Schierker. Viele Mütter seien im Servicebereich tätig, würden nicht viel verdienen. „Sie wären aber gezwungen, sich ein Auto zu kaufen, um ihr Kind nach Elend zu bringen.“ Zwar gebe es eine Busverbindung in den Nachbarort, doch der Bus würde nur wenige Male täglich verkehren.

Dennoch sei es richtig gewesen, dass die Linken den Vorschlag in den Raum gestellt haben, meldete sich Matthias Winkelmann (CDU) zu Wort. „Es geht schließlich um eine Menge Geld.“ Die Idee von Thomas Schatz bringe eine Diskussion in Gang. „Und es ist wichtig, dass wir hierbei über die Finanzen reden“, so Winkelmann. Der Stadtrat wird in seiner Sitzung am Donnerstag, 30. März, wohl noch nicht über den Vorschlag der Linken abstimmen. Die Fraktion hat beantragt, das Thema zu vertagen, damit im nächsten Schierke-Ausschuss darüber beraten werden kann. Danach soll die Idee in den Fachausschüssen diskutiert werden.