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Krebshilfe Zwei Spenden für ein Leben

David Fehsecke aus Rübeland hat Stammzellen gespendet und will andere davon überzeugen, sich ebenfalls registrieren zu lassen.

Von Katrin Schröder 28.08.2016, 09:00

Rübeland l „Es ist so einfach.“ Der Satz fällt immer wieder, wenn David Fehsecke von der Spende spricht, mit der er ein Leben gerettet hat. Der Rübeländer hat Stammzellen und Leukozyten abgegeben – für einen jungen Spanier, der an Blutkrebs leidet und für den sein genetischer Zwilling aus dem Harz die Chance auf Heilung bedeutet.

Vor zwei Jahren hat sich David Fehsecke bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registrieren lassen. Das lässt sich unkompliziert im Internet erledigen. „Man beantwortet vier Fragen, drückt auf Enter, und dann kommt das Paket“, sagt der 28-Jährige. Mit Wattestäbchen nimmt der potenzielle Spender einen Wangenabstrich vor und sendet das Set an die DKMS zurück, die seine Daten mit denen von Patienten abgleicht, die eine Stammzell- oder Knochenmarkspende brauchen.

Anfang Juli 2015 war es soweit. „Ich erhielt eine E-Mail, dass es passen könnte“, berichtet David Fehsecke. Der Hausgerätetechniker willigte in die Spende und weitere Tests ein, die der Hausarzt vornahm. Zwei Wochen später war klar: Es passt. Fehsecke wurde zur ausführlichen Untersuchung und am 4. August zur Spende nach Frankfurt/Main eingeladen. „Fahrt, Unterkunft, Essen, Taxi, Verdienstausfall – alles wird bezahlt“, sagt er. Die DKMS kümmere sich vorbildlich um die Spender.

Knapp fünf Stunden verbrachte Fehsecke in einem Krankenhausbett, während aus seinem Blut Stammzellen gefiltert wurden. „Es ist wie eine Blutspende. Man hat keine Schmerzen. Es ist nicht schlimm.“ Kleine Unannehmlichkeiten gebe es vorab, berichtet er. Fünf Tage vor der Spende müssen sich Spender täglich Spritzen setzen, um Stammzellen ins Blut zu spülen. Dazu soll man viel trinken, am besten drei Liter am Tag. „Dazu musste ich mich wirklich quälen.“ Im Nachgang hatte er leichte Rückenschmerzen, doch das sei normal, sagt er.

Über den Empfänger weiß Fehsecke lediglich, dass es sich um einen 29-jährigen Spanier handelt. Erst nach zwei Jahren besteht die Möglichkeit, anonym Kontakt zum Empfänger aufzunehmen. Doch die DKMS teilte ihm mit, dass der Patient die Behandlung gut verkraftet hat. „Zum Glück“, sagt Fehsecke. Die Chancen, dass die Therapie anschlägt, stehen bei 50:50. Im Dezember wurde der Harzer erneut zur Spende gebeten. „Dabei werden Leukozyten aus dem Blut gefiltert“, berichtet der Rübeländer. Das unterstützt die Behandlung, ist aber relativ selten nötig.

Dazu fuhr Fehsecke erneut nach Frankfurt – für den Feuerwehrmann eine Selbstverständlichkeit. „Ich habe das getan, um zu helfen.“ Dass er die Gelegenheit bekam, freut ihn „Jeder Gewinn im Lotto ist wahrscheinlicher.“ Nun wirbt er dafür, dass sich mehr potenzielle Spender registrieren lassen. „Ich habe viele Freunde, die Bedenken oder gar Angst haben. Aber dafür gibt es keinen Grund“, sagt er. „Jeder Tag, den der Empfänger länger zu leben hat, ist es wert.“

Informationen im Internet unter www.dkms.de