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Landesgartenschau Blühendes Erbe im Bürgerpark

Zehn Jahre sind seit der Landesgartenschau in Wernigerode vergangen. Im Bürgerpark ist an die Anfänge erinnert worden.

Von Ivonne Sielaff 27.09.2016, 01:01

Wernigerode l „Es war ein richtig schöner Tag“, so das Fazit von Marlies Ameling. Knapp 1500 Gäste haben den Wernigeröder Bürgerpark am Sonntag besucht, so die Parkchefin. Ausstellungen, Führungen, Blumenmarkt und allerlei Informatives zu den Themen Pflanzen und Garten wurden geboten. Anlass war die „Kleine Gartenschau“ als Erinnerung an die Landesgartenschau, die vor zehn Jahren 640.000 Besucher auf das Gelände am Dornbergsweg gelockt hatte.

Oberbürgermeister Peter Gaffert hatte zur Eröffnung noch mehr Zahlen parat. 220.000 Frühblüher seien damals in die Erde gesetzt, 100 Themengärten angelegt worden, in 1900 Presseberichten sei von dem 177 tägigen Blumenspektakel berichtet worden. 15 Millionen Euro hatte es gekostet, eine 34 Hektar große Brache mit leer stehenden Baracken in einen Park zu verwandeln.

Ganz zu Anfang standen eine Idee und eine Vision. „Einige konnten sich dieses Gelände als Parkanlage mit Teichen vorstellen“, so Gaffert, der seinen Amtsvorgänger Ludwig Hoffmann sowie Frank Schmidt und Frank Schröder als Wegbereiter nannte. Die Idee, sich für die Landesgartenschau 2006 zu bewerben, habe damals breite Unterstützung von den Wernigerödern erfahren. Im Stadtrat habe sie nicht gleich für Begeisterung gesorgt. „Es war ein zähes Ringen“, so Gaffert.

Daran erinnern sich heute die wenigsten, die durch den Bürgerpark auf dem einstigen Laga-Gelände spazieren. Nichts deutet mehr auf die Brache von früher hin - weitläufige Wege, Spielplätze, idyllische Teichlandschaften und Blüten soweit das Auge reicht. „Der Park hat sich zu einem der meist besuchten Ziele der Stadt entwickelt, zu einer Oase der Entspannung, zu einem Ort der Begegnung“, so Gaffert. Durch die Anlage seien die angrenzenden Wohngebiete Charlottenlust und Harzblick aufgewertet worden. „Die Landesgartenschau hatte eine unglaubliche Folgewirtung für die Stadt – nachhaltige positive Auswirkungen.“ Das Grün der Stadt spiele auch in den Finanzdiskussionen eine Rolle. „Wir geben viel Geld für die Pflege der Grünanlagen aus – und das ist gut angelegtes Geld.“ Natur und Artenvielfalt liegen der Stadt am Herzen. Als Beispiel nannte Gaffert das Projekt „Stadtgrün – Artenreich und vielfältig“, an dem sich Wernigerode neben vier weiteren Pilotgemeinden beteiligt.

Die Besucher des Bürgerparks können noch bis zum Saisonende Ende Oktober in Erinnerungen an die Landesgartenschau schwelgen. Die Ausstellung „Wernigerodes grüne Lebensqualität“ wirft einen Blick zurück auf das Jahr 2006 und auf die seither prägendsten Projekte zum Thema Natur, darunter die Fischtreppen und die Gestaltungsaktion „Höfe halten Hof“. Übrigens: Wer sich für den Erhalt des Bürgerparks interessiert, kann dem Förderverein Wernigeröder Gärten beitreten, informierte Parkchefin Marlies Ameling am Rande der Veranstaltung. „Neue Mitglieder sind willkommen.“