Musik Vielstimmiges Jubiläum

Zwei Monate vor dem zehnten Johannes-Brahms-Chorfestival in Wernigerode haben die Organisatoren einige Neuerungen zu verkünden.

Von Katrin Schröder 09.05.2017, 01:01

Wernigerode l Bunt, bunter, Brahms: Die Vorbereitungen für das zehnte Johannes-Brahms-Chorfestival in Wernigerode laufen derzeit auf Hochtouren. 30 Chöre aus 14 Nationen sind für das internationale Musikfest angemeldet, das vom 5. bis zum 9. Juli über die Bühne geht, berichtet Julia Hoppe vom Verein Interkultur. Zehn von ihnen stammen aus Deutschland, die übrigen reisen aus Ländern wie Belgien, Norwegen und Serbien, aber auch China, Südafrika und Nigeria an.

Das Jubiläumsfestival sieht viele für das Stammpublikum vertraute und beliebte Programmpunkte vor – wie die Chorparade, die am Donnerstag, 6. Juli, um 17 Uhr am KiK-Saal in Richtung Marktplatz startet, und den Folkloreabend am Freitag, 7. Juli, um 19.30 Uhr auf dem Markt. Doch zur zehnten Auflage hält „Brahms“ ebenso einige Besonderheiten für die Besucher bereit.

Zum Beispiel dauert das Chorfestival diesmal einen Tag länger, beim zusätzlichen Festkonzert tritt mit dem Quintett „amarcord“ aus Leipzig, einem der derzeit renommiertesten Vokalensembles im deutschsprachigen Raum, wie Julia Hoppe berichtet.

Eine Neuerung betrifft die Sylvestrikirche. Erstmals werden für das Eröffnungskonzert am Mittwoch, 5. Juli, 19.30 Uhr, sowie das Festkonzert am Donnerstag, 6. Juli, 20 Uhr, Platzkarten verkauft. Dazu haben die Organisatoren einen Plan für 596 Sitzplätze erstellt. „Die Besucher werden nicht mehr zwei Stunden vorher ihre Plätze freihalten müssen“, sagte Melanie Kröger, die als Sachgebietsleiterin im Kulturamt für das Festival zuständig ist.

Nur von einem Viertel der Plätze aus hat man eine gute Sicht auf die Sänger, der Rest sind Hörplätze. Dies werde sich im Preis, der entsprechend gestaffelt wird, niederschlagen. In der ersten Reihe sind sechs Plätze für Rollstuhlfahrer reserviert. Der Kartenvorverkauf soll spätestens Anfang kommender Woche starten.

Vergeben wird in diesem Jahr wieder ein Publikumspreis. Damit bei der Wahl nicht geschummelt werden kann, will die Stadtverwaltung Abstimmungskärtchen drucken lassen. Eingeworfen werden können sie in die drei Wahlurnen, die am Marktplatz, in der Stadtfeldhalle und im KiK-Saal aufgestellt werden.

Bis auf zwei Ausnahmen in Schierke und Blankenburg sind alle Chöre in Wernigerode untergebracht. Unter den Teilnehmern sind einige alte Bekannte, so zum Beispiel der Vietnam Sol Art Choir, der nach 2011 und 2013 zum dritten Mal dabei sein. „Für den Chor ist es eine besondere Veranstaltung“, weiß Julia Hoppe. Das liege zum einen daran, weil die Sänger nach vier Jahren Pause wieder nach Wernigerode kommen, um das Jubiläum zu erleben, und zum anderen, weil es wegen der hohen Kosten wahrscheinlich der letzte Besuch im Harz sein wird.

Mit 108 Sängerinnen reist der Stellenberg Girls Choir aus dem südafrikanischen Durbanville an. Chorleiter André van der Merwe war bereits zweimal als Juror beim Festival dabei. „Er hat sich so sehr in Wernigerode verliebt, dass er jetzt mit seinem Chor erneut anreist“, sagt Julia Hoppe.

Zum zweiten Mal hat sich auch der Mountain Top Chorale aus Nigeria angemeldet. Die Sänger aus dem afrikanischen Land hatten 2015 Schwierigkeiten, ein Visum zu erhalten, und kamen erst verspätet in Wernigerode an, errangen dann aber ein Goldenes Diplom. Zum ersten Mal tritt hingegen der türkische Sirenen-Chor auf, der beim Eröffnungskonzert auftreten wird.

Während des Festivals werden sich 51 Chorbetreuer um sie kümmern. „Wir haben dieses Jahr unheimlich viele junge Leute, die sich gemeldet haben“, sagt Silvia Lisowski. Angedacht ist, die Jüngeren mit Älteren, die bereits zum wiederholten Male als Betreuer dabei sind, zum Erfahrungsaustausch zusammenzubringen.

Gesucht werden jedoch noch Schüler ab elf Jahren, die als Schilder- und Fahnenträger bei der Chorparade fungieren wollen. „Rund zweieinhalb Stunden sollte man für den Nachmittag einplanen“, sagt Melanie Kröger. Die Kinder werden von Mitarbeitern der Stadtverwaltung betreut und erhalten einen kleinen Obolus für ihren Einsatz.

Kontakt für Fahnenträger: Telefon (0 39 43) 65 44 18