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Harz Neue Ausstellung präsentiert Glas in seiner kreativsten Form

Nun sind sie endlich wieder dort, wo sie gefertigt worden sind: Eine Ausstellung in der Glasmanufaktur „Harzkristall“ in Derenburg zeigt noch bis Oktober die fünf Beiträge des jüngsten Glasdesign-Wettbewerbs des Landes Sachsen-Anhalt. Er stand unter dem Motto „Weltkulturerbe trifft auf Immaterielles Kulturerbe“.

Von Jens Müller 04.06.2021, 18:33
Die Hallenser Künstlerin Judith Runge erläutert Otto Sievers, Betriebsleiter der Glasmanufaktur, und Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger (von links) ihren Wettbewerbsbeitrag: eine Schale auf fünf Füßen.
Die Hallenser Künstlerin Judith Runge erläutert Otto Sievers, Betriebsleiter der Glasmanufaktur, und Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger (von links) ihren Wettbewerbsbeitrag: eine Schale auf fünf Füßen. Foto: Jens Müller

Derenburg - Noch immer ist die Hallenser Künstlerin Aneta Koutná ganz erstaunt, dass sie mit ihrem flachen gläsernen Tablett-Duo, deren Form an kleine Seen erinnern, den Glasdesign-Wettbewerb des Landes Sachsen-Anhalt gewonnen hat. „Es waren so viel tolle Künstler dabei“, sagt die gebürtige Tschechin, die noch immer ganz beeindruckt ist von der kollegialen Zusammenarbeit mit den Kollegen. Zudem gab es große Unterstützung von der Glasmanufaktur in Derenburg und der Gerhard-Bürger-Stiftung, die extra Peter Kuchinke – einen der renommiertesten Glasmachermeister – engagiert hatten, um den fünf Teilnehmern den Werkstoff Glas in all seinen Facetten näherzubringen – „es heiß machen, es fließen lassen, Farbschichten entwickeln“, wie Kulturstaatssekretär Gunnar Schellenberger (CDU) erklärte.

Vasen, Tabletts, Dosen und Schalen

Er ließ es sich nicht nehmen, jene Ausstellung zu eröffnen, die die Ergebnisse des Glasdesign-Wettbewerbs erstmals öffentlich präsentiert. Denn er selbst hatte vor zwei Jahren die Idee dazu gehabt. Umso begeisterter war er von den Objekten, die allesamt dem vorgegebenen Motto „Weltkulturerbe trifft Immaterielles Kulturerbe“ mehr als gerecht geworden seien. So die Vasen von Johannes Nagel, die Dosen-Serie von Sebastian Richter, die Tabletts von Aneta Koutná, die Schale von Judith Runge und die Hand-Schule von Julia Schleicher.

Echte Herausforderung für die Glasmacher

Otto Sievers, Betriebsleiter der Glasmanufaktur, dankte dem Land, der Kunststiftung und der Gerhard-Bürger-Stiftung für diesen Wettbewerb und vor allem den Künstlern: „Sie haben uns auch an die Grenzen geführt. Ihre Ideen waren selbst für Peter Kuchinke eine echte Herausforderung“, so Sievers. „Sie konnten mit ihrer Arbeit sichtbar machen, was Glas bedeutet“, sagte er anerkennend.

Katalog zur Ausstellung

Das hat auch Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, für sich persönlich erfahren, wie sie sagte. „Jetzt weiß ich zu schätzen, was ein Schliff zu bedeuten hat und wie lange es dauert, bis so etwas sitzt“, bekannte sie. Deshalb dankte sie der Glasmanufaktur für die Möglichkeit, dort arbeiten zu können. Es gebe im Land sehr wenige solcher Betriebe, wo die Türen für junge Künstler so weit aufgemacht würden. „Eigentlich tut es mir richtig leid, dass wir nur das Siegerobjekt in die Produktion geben können“, gestand sie. Denn eigentlich sind alle der Vorgabe gerecht geworden: Für Sachsen-Anhalt ein alltagstaugliches, kreatives und handwerklich-technisch hochwertiges Glasobjekt zu schaffen.

Die Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen ist nun bis Oktober in Derenburg zu sehen. Darüber hinaus gibt es einen Katalog.

Die Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen des jüngsten Glasdesign-Wettbewerbs Sachsen-Anhalt in der Glasmanufaktur Derenburg ist noch bis Oktober dort zu sehen.
Die Ausstellung mit den Wettbewerbsbeiträgen des jüngsten Glasdesign-Wettbewerbs Sachsen-Anhalt in der Glasmanufaktur Derenburg ist noch bis Oktober dort zu sehen.
Fotos: Jens Müller