Neues Angebot Mobil meckern per App

Mit einem speziellen Programm will die Verwaltung Wernigerödern und Gästen ermöglichen, Missstände schneller und unkompliziert zu melden.

Von Ivonne Sielaff 22.07.2015, 01:01

Wernigerode l Im Herbst soll es soweit sein. Dann geht in Wernigerode der „Sag‘s uns“-Melder an den Start. Ob Glas in der Sandkiste, Müll im Wald oder Hundehaufen auf der Straße – Missstände können unkompliziert, auf schnellem Wege und rund um die Uhr der Stadtverwaltung gemeldet werden. Einfach das Handy gezückt, das Ärgernis fotografiert und über eine App an das Rathaus gesendet.

Initiiert wurde das Projekt „Sachsen-Anhalt-Melder“ von der Landesregierung. Damit soll den Kommunen ermöglicht werden, das spezielle Programm für Internethandy und Computer anzubieten, so wie beispielsweise bereits in Halle und Magdeburg. Kosten fallen für die beteiligten Städte nicht an. Lediglich die Arbeitsabläufe der Ämter werden in das Programm integriert. Das sei in den letzten Monaten in Wernigerode geschehen, informiert Rathaussprecher Andreas Meling. Petra Bothe, die bei der Verwaltung für Neue Medien zuständig ist, hat die Koordination übernommen. Die eigentliche Arbeit laufe beim Bauhof, im Ordnungs- und im Garten amt. „Denn dort werden die Meldungen später aufgenommen“, so Meling.

„Wir wollen Einwohnern und auch Gästen unserer Stadt ermöglichen, uns schnell auf Mängel hinzuweisen.“ Zwar würden die Mitarbeiter des Bauhofs und des Gartenamtes tägliche Touren durch die Stadt und die Ortsteile unternehmen, um unter anderem den Zustand der Spielplätze und Müllkübel zu kontrollieren. „Aber dabei werden nicht alle Missstände entdeckt“, so Meling. „Wir als Stadtverwaltung sehen diese Form der Interaktion als große Chance und Hilfe. Wir erhoffen uns Hinweise auf Probleme, die uns selbst nicht aufgefallen sind.“ Bei der täglichen Arbeit setze schließlich irgendwann eine gewisse Betriebsblindheit ein.

Das Programm soll in die Wernigerode-App integriert werden. Wird es aufgerufen, öffnet sich eine Maske, in die der Melder zuerst seinen Namen und seine Kontaktdaten eintragen kann. Die Daten würden natürlich vertraulich behandelt, versichert Petra Bothe. Der Nutzer kann dann unter sieben verschiedenen Kategorien auswählen. „Darunter Winterdienst, Spielplätze, Müll und Verkehrszeichen – eben Fälle, die typisch sind und nach unserer Erfahrung am häufigsten auftreten“, sagt die Verwaltungs-Mitarbeiterin. In der jeweiligen Kategorie könne das Ärgernis detailliert beschrieben und bebildert werden.

„Der Melder kann danach verfolgen, in welchem Bearbeitungsstatus sich seine Anzeige befindet“, so Bothe. „Alle Fälle werden zudem in eine Datenbank eingespeist, wo sie für jeden anderen Interessierten sichtbar sind.“ Darüber hinaus werden die Fälle noch auf einem Stadtplan dargestellt. Missstände, die die Stadtverwaltung nicht selbst beheben kann, wie etwa beschädigte Verkehrsschilder an Bundesstraßen, werden umgehend an die zuständige Behörde weitergeleitet.

„Unser Wunsch ist es, noch vor dem Winter zu starten, so dass wetterbedingte Anzeigen wie Sturmschäden oder Probleme mit dem Winterdienst schon in diesem Jahr berücksichtigt werden können“, sagt Andreas Meling. Er hofft dann auf eine hohe Nutzungsrate.