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Neues Wohngebiet Auf Großbaustelle ist Tempo angesagt

Achtung Großbaustelle! - steht am Eingang der alten Argenta Schokoladenfabrik in Wernigerode. Wahrlich ist Vorsicht geboten.

Von Regina Urbat 09.09.2016, 01:01

Wernigerode l Eine Baustelle in dieser Größenordnung hat es schon lange nicht mehr in Wernigerode gegeben. Drei Krane drehen sich auf dem Gelände der ehemaligen Schokoladenfabrik Argenta in Hasserode. Trommelfahrzeuge mit Beton pendeln im Stundentakt. Gleichzeitig wird das alte Verwaltungsgebäude wegen akuter Einsturzgefahr abgerissen.

„Tempo ist angesagt, um das gesteckte Ziel bis zum Winter zu schaffen“, sagt Bauleiter Hartmut Strecker. Die drei Tiefgaragen sollen im Rohbau fertig sein, ebenso die ersten drei neuen Mehrfamilienhäuser. Im kommenden Jahr sollen vier weitere Mehrfamilienhäuser sowie die beiden Reihenhäuser an der Burgmühlenstraße folgen. Außerdem stehen dann noch der Bau der Parkdecks und -flächen sowie des Spielplatzes an.

„Wir liegen im Plan. Ich bin optimistisch, dass wir weiter so gut vorankommen“, fügt der 59-Jährige hinzu. Der nicht vorgesehene Abriss des alten Verwaltungsgebäudes koste zwar nun Zeit, störe jedoch den Gesamtablauf für das neue Wohngebiet nicht.

„Wir hatten nicht vor, den Umbau der alten denkmalgeschützten Firmengebäude in diesem Jahr großartig anzupacken“, so Hartmut Strecker, der das ehrgeizige Vorhaben mit seinem Partner Volkmar Beck umsetzt.

Für die ehemalige Argentafabrik standen zunächst die Absprachen mit den Experten der Denkmalbehörde zur Bausubstanz und dem Bauplan im Vordergrund. Während die alte Produktionsstätte in einem relativ guten Zustand sei, um diese in ein medizinisches Betreuungszentrum umzubauen, „bereitete uns das Bürogebäude Sorgen“. Nach dem Abriss der angrenzenden Bauten wie Werkstatt und Lager seien Schäden zutage getreten, „die in ihrem Ausmaß so nicht vermutet wurden“.

Es fehlten Fundamente, die Balken waren faul, die Traglast der Decken gering. Daraufhin haben die Investoren Beck & Strecker Immobilien drei Gutachten (Boden, Holz, Statik) anfertigen lassen, die wiederum von einem Experten geprüft wurden. Dieser stellte ein Vielzahl von Mängeln sowie die akute Einsturzgefahr fest. Ebenso, dass eine normgerechte Untergründung für das Haus nicht möglich ist.

Abgerissen wird nun nur das Verwaltungsgebäude. Die Produktionsstätte und der Verbindungsbau bleiben erhalten. Der Neubau auf der Abrissstelle soll so gestaltet werden, dass das Industriedenkmal Argenta als Ganzes eine Einheit bildet. Zu diesem Denkmal gehört auch das Pumpenhaus, das saniert werden soll.

Außerdem ist dem Plan zu entnehmen, dass die einstige Brücke über die angrenzende Holtemme wieder aufgebaut werden soll. „Bis dahin haben wir aber noch sehr viel zu tun“, so der Bauherr.