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Ökologie An Stromtrasse entsteht ein Biotop

Blankenburg wird grün - nicht nur durch die Landesgartenschau-Bewerbung. Die Stadtwerke wollen an einer Stromtrasse ein Biotop schaffen.

Von Holger Manigk 06.12.2016, 09:23

Blankenburg l Entlang der Hochspannungstrasse zwischen Cattenstedt und Hüttenrode soll ein Biotop für seltene Tiere und Pflanzen entstehen. Gemeinsam mit der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz (SUNK), der das Waldstück gehört, wollen die Stadtwerke Blankenburg auf zwei Kilometern Länge und 100 Metern Breite das sogenannte ökologische Trassenmanagement anwenden.

„Zunächst überprüft ein Planungsbüro, welche Arten im Gebiet anzutreffen sind“, erläutert Stiftungsförster Johannes Ganzert von der SUNK. Besonders soll auf Tiere und Pflanzen geachtet werden, die auf der roten Liste der bedrohten Arten stehen. „Daraus entwickeln wir ein Konzept, wie wir Gewächse und Tiere schützen können“, sagt Ganzert.

Im Nationalen Naturerbe des Stiftungswaldes sollen ökologisch wertvolle Biotope wie Heiden oder Trockengebüsche erhalten und wiederbelebt werden – diese sogenannten Offenlandstrukturen sind rund um Blankenburg nur wenig vorhanden. Seltene Reptilien wie Waldeidechse und Kreuzotter sollen ausreichend Versteckmöglichkeiten finden.

Wildkatzen soll locker bewaldetes Grasland einen Unterschlupf bieten. Für Insekten sollen blüten- und nektarreiche Flächen geschaffen werden. Nicht heimische Pflanzen und Tiere sollen im Biotop bekämpft werden. „Dabei wollen wir möglichst wenig in die Natur eingreifen“, sagt Stiftungsförster Ganzert.

Die Initiative zur Belebung der Natur um die Stromtrasse passe zur Bewerbung Blankenburgs um die Landesgartenschau 2022, sagt Bürgermeister Heiko Breithaupt (CDU). „Das Projekt Ökologisches Trassenmanagement ist der Auftakt für ein grünes Gesamtkonzept unserer Stadt.“

Die Stadtwerke Blankenburg setzen auf die Energiewende, sagt deren technischer Leiter Thomas Kwapis. Ab Januar bietet der Energieversorger einen Tarif mit reinem Ökostrom an. Diesen kaufen die Stadtwerke bei Partnern aus ganz Europa, etwa aus Österreich, Norwegen oder Italien, ein.

Von 2017 bis 2019 wollen die Stadtwerke bis zu 60 Millionen Kilowattstunden Strom aus Wasserkrafwerken beziehen. Damit soll der Ausstoß von knapp 36 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart werden. Über die Ökostrom-Initiative und das ökologische Trassenmangement informiert eine Ausstellung im Servicecenter der Stadtwerke Blankenburg, Börnecker Straße 6.