Wasserleiche in Harzer Talsperre

Wernigerode l Für Aufsehen an der Talsperre Wendefurth im Landkreis Harz hat am Sonntag die Bergung einer Wasserleiche gesorgt. Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Oberharz am Brocken und Altenbrak waren mit Booten im Einsatz, um den Leblosen zu bergen. Der anwesende Arzt konnte nur noch den Tod des Mannes mittleren Alters feststellen. Er wies Verwesungsspuren auf, sodass davon ausgegangen wird, dass er bereits mehrere Tage im Wasser lag.

Diese erste Vermutung der Polizei erhärtete sich, als bekannt wurde, dass ein Pkw mit Bremer Kennzeichen seit einigen Tagen auf einem Parkplatz nahe des Wendefurther Stausees steht.

Die Kriminalpolizei hat nun die Ermittlungen zur Todesursache und Identität des Mannes übernommen und prüft einen Zusammenhang zum aufgefundenen Fahrzeug.

Entdeckt wurde der Leichnam von Mitarbeitern von Harzdrenalin, die oberhalb der Wendefurther Sperre Europas größte, eine 1000 Meter lange Doppelseilrutsche betreiben, und von Wanderern. Sie alarmierten gegen 9.30 Uhr die Polizei und wiesen auf die im Wasser an der unteren Staumauer treibende leblose Person hin.

 Der Stausee liegt direkt unterhalb der Staumauer der Rappbodetalsperre und ist ein beliebtes Ausflugsziel. Dort können Boote ausgeliehen, es kann im See gebadet und geangelt werden. Außerdem wird dort eine Fischzucht betrieben.

Die Talsperre Wendefurth mit Wasserkraftwerk und Stausee wurde zwischen 1957 und 1964 errichtet und ist der Hauptsperre Rappbodetalsperre nachgeschaltet. Sie gehört zum Talsperrenbetrieb des Landes Sachsen-Anhalt.

Ihre 43,5 Meter hohe Staumauer staut besonders die Bode und deren Zufluss Rappbode zum etwa 78 Hektar großen Stausee Wendefurth auf. Mit weiteren Stauanlagen, wie der Rappbodetalsperre, dient die Talsperre im Rappbode-Talsperrensystem dem Hochwasserschutz im Ostharz, wobei sie die unterhalb ihrer Staumauer besonders an der Bode gelegenen Ortschaften schützt. Außerdem dient sie als Unterbecken für das Pumpspeicherwerk Wendefurth.