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Rarität Weißer Hirsch zieht Blicke auf sich

Ein seltener weißer Hirsch lebt im Wildpark „Christianental“ und bringt die Besucher zum Staunen.

Von Uta Müller 19.07.2016, 23:01

Wernigerode l An wenigen Orten weltweit werden sie gezüchtet: weiße Hirsche. Eines dieser mystisch-märchenhaften Wesen kann im Christianental bewundert werden. So manch ein Besucher des Wernigeröder Wildparks bleibt verwundert vor dem Dam- und Rotwildgehege stehen. Viele schießen Fotos von dem auffälligen Tier, und fragen sich, ob die Fellfarbe wohl eine Laune der Natur ist. „Der dreijährige Damhirsch heißt ‚Carsten‘ und ist kein Albino“, sagt Frank Lüddecke vom Wildpark „Christianental“ auf Volksstimme-Nachfrage. „Es ist ein seltener weißer Hirsch.“

Ihm zufolge sind diese Tiere einst von den Wernigeröder Grafen gezüchtet worden. Unter den Adligen waren diejenigen Jagdtiere besonders begehrt, die besonders seltene Fellzeichungen aufwiesen.

Wildtierexperten gehen derweil davon aus, dass die weißen Hirsche ursprünglich aus Persien stammen. Vor über 200 Jahren sollen dann böhmische Adelsfamilien mit der Zucht der weißen Hirsche begonnen haben. In freier Wildbahn sind diese einzigarten Tiere praktisch ausgestorben, sagt Frank Lüddecke. „In den meisten Fällen sind die Tiere aus privaten Wildgehegen entflohen“, so der Fachmann.

Volksstimme-Leserin Carla Lieberasch ist demnach wohl eine kleine Sensation gelungen: Sie fotografierte ein vermutlich entflohenes weißes Hirschkalb am Stadtrand von Wernigerode und sendete das Bild der Redaktion zu.

Der weiße Hirsch im Wildpark gehört vermutlich zu einer eigenen Gattung des Damwilds, wie Frank Lüddecke erläutert. Schon seit zwei Jahren lebt die Rarität namens „Carsten“ im Wildpark. Mit einem Jahr zog der weiße Spießbock mit braunen Augen 2014 im Wernigeröder Gehege ein.

„Ich habe den Hirsch vor zwei Jahren in Heudeber entdeckt und gekauft, um den Besuchern zu zeigen, welche Fellfarben es geben kann“, so der Wildparkleiter. Benannt wurde „Carsten“ nach dem Pfleger, der ihn nach Wernigerode transportierte. Nicht nur weiße und braune Tiere fühlen sich im Christianental wohl. „Wir haben sogar schwarze Tiere im Gehege“, sagt Frank Lüddecke.

Zum Familienerlebnistag „Wald“ können die Besucher nicht nur „Carsten“ bestaunen. Tag- und Nachtgreifvögel, Waschbären, Luchse, Wildkatzen, Ziegen, Schafe und Zwergkaninchen können am Mittwoch, 3. August, von 10 bis 17 Uhr aus nächster Nähe beobachtet werden. Gemeinsam mit dem Jugendwaldheim „Drei Annen“ lädt das Wildparkteam alle Tierfreunde ein, an verschiedenen Stationen Spaß, Spiel und Wissenswertes rund um den Wald zu erfahren. Es können Nistkästen gebaut, Tierstimmen erkannt, Baumscheiben selber gesägt und geschliffen werden. Für alle Teilnehmer gibt es am Ende eine Urkunde und eine selbst gestempelte Holzscheibe als Andenken an den Wald-Erlebnistag.