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Rathausfest Helden gefeiert und gesucht

Rundum gelungen wird das 53.Wernigeröder Rathausfestes eingeschätzt. Der Auftakt am Freitagabend war fu­rios.

Von Regina Urbat 19.06.2017, 01:01

Wernigerode l Mit großem Bahnhof für zwei Vereine ist das diesjährige Rathausfest eröffnet worden. So hielt sich Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) auch gar nicht lange mit der herzlichen Begrüßung der Festbesucher in „Wernigerodes guter Stube“, wie er sagte, auf, sondern feierte Helden. Oder besser gesagt, zunächst Heldinnen: die Mädchenmannschaft der Red Devils, die am 11. Juni im Floorball Deutscher Meister der U-17-Juniorinnen wurde. Obendrein ehrte Gaffert den Chef der Roten Teufel, weil sie als Ausrichter der Titelkämpfe für ein „teuflisch gutes Event“ gesorgt hatten.

Mario Vordank spielte den Ball zurück, bedankte sich bei den 50 bis 60 Helfern und besonders bei der Stadtverwaltung für die Unterstützung. „Ihr habt einen klasse Job gemacht“, sagte Vordank und übergab Peter Gaffert eine Goldmedaille mit den Worten: „Nun sind wir nicht nur die bunte, sondern auch die goldene Stadt am Harz.“

Kaum waren die Meister-Mädchen um das Trainer-Duo Franziska Hellmund und Marvin Selzer abgetreten, wurden die nächsten Helden aufgerufen: die Kameraden der Wernigeröder Feuerwehr. Die Brandschützer der Stadt suchen dringend Verstärkung. Da Appelle und Aufrufe bislang nicht fruchteten, sind die Mannen um Stadt- und Ortswehrleiter Matthias Treuthardt und Torsten Breiting ins Filmgeschäft eingestiegen: Sie haben einen sehr eindrucksvollen Werbefilm gedreht, der zur Eröffnung des 53. Rathausfestes am Freitagabend Premiere feierte.

Der neue Imagefilm der Wernigeröder Feuerwehr trägt den Titel: „Es werden Helden gesucht“, der Soundtrack stammt aus der Feder von Thomas Godoj, der 2008 die Show „Deutschland sucht den Superstar“ gewann. Zwar konnte der Rockmusiker selbst die Premiere nicht verfolgen, wandte sich jedoch per Video-Botschaft an die Wernigeröder und bat, die Kameraden der Feuerwehr nicht im Stich zu lassen.

Nach dem obligatorischen Fassanstich mit Unterstützung von Christian Neuhäuser von der Hasseröder Brauerei, gab der Oberbürgermeister das Rathausfest frei. Und es wurde gefeiert, von Freitagabend bis zum Sonntagnachmittag, vom Westerntor über Marktplatz, Blumenuhr, Mittelaltermarkt am Oberpfarrkirchhof, Nicolaiplatz und Kohlmarkt bis zur Bühne in der Burgstraße und auf der Jugend-Party-Meile am Stadtrand bei der Hasseröder Brauerei. Überall war die Stimmung gut bis super, wenn die Musiker voll den Geschmack der Fans trafen.

„Ausfälle gab es nicht, es war wieder für jeden Geschmack etwas dabei“, so das erste Fazit von Erdmute Clemens am gestrigen Sonntag. Die Chefin der Wernigeröder Tourismus GmbH (WTG) zeigte sich insgesamt zufrieden. Trotz des parallel ausgetragenen Sachsen-Anhalt-Tages in Eisleben sei sie mit der Resonanz sehr zufrieden. „Das Konzept passt, unser Rathausfest ist jünger geworden“, so Erdmute Clemens.

„Am Sonnabendabend war‘s richtig voll, bestimmt sechs- bis achttausend Besucher“, fügte Rainer Hochmuth von der WTG hinzu. Er ist für die Programmgestaltung verantwortlich und habe bereits die Bonbons für 2018 auf der Marktbühne unter Vertrag. „Nach dem Fest ist vor dem Fest“, so Hochmuth, der sich entlocken ließ: „Freitagabend spielt eine klasse Pink-Floyd-Coverband.“