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Schwerlastverkehr Ortsumfahrung - Geduld ist gefragt

Die Planungen für die Wernigeröder Ortsumfahrung beginnen 2017. Allerdings ziehen sich die Vorbereitungen über mehrere Jahre.

Von Ivonne Sielaff 07.02.2017, 00:01

Wernigerode l Es werden noch etliche Jahre ins Land gehen, bis Wernigerode seine Ortsumfahrung der B 244 bekommt – und Anwohner entlastet werden. Zwar ist die Trasse auf der Prioritätenliste des aktuellen Bundesverkehrswegeplanes in den „vordringlichen“ Bedarf gerutscht, eine Garantie für die Realisierung ist das aber nicht.

Die Bundesstraße zieht sich auf 7,7 Kilometern durch Wernigerode – vorbei am denkmalgeschützten Fachwerkhäusern, Schulen, einem Krankenhaus, Altenheimen, Pensionen und Hotels. Tag für Tag brettern Laster, die vom Oberharz zur vierspurigen B 6 unterwegs sind, quer durch Wernigerode. Die Folge sind kaputte Straßen, verschmutzte Fassaden und genervte Anwohner, die sich über Lärm und Dreck ärgern.

„Wir müssen uns weiter kümmern“, sagt Brigitte Tannert von der Bürgerinitiative „B 244 – Wernigerode ohne Schwerlastverkehr“. Sie und ihre Mitstreiter kämpfen seit Jahren für die Ortsumfahrung samt Tunnel durch den Fenstermacherberg. „Seit der Einstufung in den Bundesverkehrswegeplan werde ich von vielen Leute gefragt, wann endlich gebaut wird“, sagt Brigitte Tannert. „Dabei werden allein für die Planung noch mindestens zehn Jahre vergehen. Wir machen uns da keine Illusionen.“

Peter Mennicke, Sprecher des Verkehrsministeriums in Magdeburg, bestätigt das. Das Land ist für die Planung der Ortsumfahrung verantwortlich. Aufgrund der Komplexität des Projektes müsse von einer mehrjährigen Planungszeit ausgegangen werden, so Mennicke auf Volksstimme-Nachfrage. Ziel sei es, noch in diesem Jahr mit der Planung für die Ortsumfahrung zu starten. Jedoch müsse zuerst die Verabschiedung des Landeshaushaltes abgewartet werden. Dabei seien drei Phasen zu durchlaufen. Am Anfang steht eine Vorplanung mit Erstellung einer Voruntersuchung samt Vermessung, Verkehrs- und umweltfachlicher Untersuchungen, Kostenschätzung, Raumordnungsverfahren und Bürgerbeteiligung. Darauf folgt die Entwurfsplanung, die unter anderem die Aufstellung des Entwurfs, die landschaftpflegerischen Begleitplanung sowie Prüfungen des Lärmschutzes sowie der Umweltverträglichkeit umfasst. Zuletzt steht laut Peter Mennicke die Genehmigungsplanung an, bei der es unter anderem um die Erlangung des Baurechtes geht. Ist dieses erteilt, schließe sich die Vorbereitung des Bauprojektes mit Ausführungsplanung und Ausschreibungen an. „Über den Baubeginn wird seitens des Bundes in Abhängigkeit der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel entschieden“, so der Ministeriumssprecher.

Brigitte Tannert und ihre Mitstreiter von der Bürgerinitiative wollen sich in der Planungsphase einbringen. „Es ist wichtig, dass wir am Anfang dabei sind. Wir werden deshalb weiter Kontakt zu den zuständigen Behörden halten.“

Dabei hoffen die Wernigeröder auch in Zukunft auf die Unterstützung der Harzer Landtags- und Bundestagsabgeordneten sowie der Stadtverwaltung. Von letzterer wurde dies bereits zugesichert. In seiner Rede zum Neujahrsempfang der Stadt versprach Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos) , „mit dem Land gemeinsam die Planungen vorantreiben“, zu wollen.