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Stadtverwaltung Mit „Volldampf“ ins Rathaus

Ein neues Gesicht in der Wernigeröder Stadtverwaltung: Seit April leitet Tobias Kascha das Büro von Oberbürgermeister Peter Gaffert.

Von Ivonne Sielaff 18.05.2017, 01:01

Wernigerode l Für Tobias Kascha hat der April nicht mit einem Scherz, sondern mit einer Herausforderung begonnen. Der Wernigeröder leitet seit dem 1. April im Rathaus das Büro von Oberbürgermeister Peter Gaffert (parteilos). Er folgt damit auf Andreas Meling und Katrin Anders. Der 36-Jährige hat sich inzwischen an seinem neuen Arbeitsplatz eingelebt, fühlt sich „so langsam angekommen“. Die Kollegen seien sehr nett. „Ich habe ein Klasse-Team um mich.“

Politisch gesehen ist Kascha in Wernigerode kein Unbekannter. Zweieinhalb Jahre lang saß er für die SPD im Stadtrat, leitete zuletzt den Wirtschaftsausschuss und ist aktuell Kreischef der Harzer SPD. Von seinem Stadtratsmandat hat sich Kascha mit dem Arbeitsantritt getrennt. Das war Voraussetzung.

Er könne dennoch von seinen politischen Erfahrungen profitieren. „Es ist wichtig, die Stadträte zu kennen und konstruktiv mit ihnen umzugehen. Obwohl ich das Gefühl habe, dass ich das schon vorher gut konnte.“ Jetzt müsse er aber über die Fraktionsgrenzen mit ihnen zusammenarbeiten.

Die Entscheidung für einen Jobwechsel mit all seinen Konsequenzen sei ihm nicht leichtgefallen. „Das war wohldurchdacht. Ich habe ein paar Wochen überlegt.“ Denn er habe nicht nur seine politische Karriere vorerst auf Eis gelegt, sondern auch einen „Super-Job“ aufgegeben.

Nach seiner Ausbildung zum Kaufmann im Eisenbahn- und Straßenverkehr war Kascha zuerst bei der Deutschen Bahn und danach als Produktentwickler und Eventmanager bei den Harzer Schmalspurbahnen (HSB) beschäftigt, wo er sich über ein Studium zum Tourismusfachwirt weiter qualifizierte. „Die Arbeit hat mir viel Spaß gemacht“, sagt Kascha. „Die sieben Jahre waren eine gute Zeit. Gleichzeitig hatte ich Lust auf etwas Neues.“

Auch bei der HSB sei er für die Organisation von Großveranstaltungen und deren öffentliche Wahrnehmung verantwortlich gewesen. Das sei nicht wirklich neu für ihn. Die Arbeit als Büroleiter fordere ihn jedoch noch viel mehr.

„Es ist gerade die Vielfältigkeit der neuen Aufgabe, die mich reizt“, sagt Kascha. Neben der Pressearbeit und dem öffentlichen Auftritt der Stadt in allen Facetten pflegt er nun unter anderem den Kontakt zu Wernigerodes Partnerstädten Heltau (Rumänien), Hoi An (Vietnam), Carpi (Italien) und Neustadt an der Weinstraße (Rheinland-Pfalz).

Seine Kernaufgabe ist die Organisation und Koordination der Aktivitäten von Peter Gaffert. Gleichzeitig sehe er seinen Job als Schnittstelle vom Rathaus nach außen und umgekehrt – „wie ist die Stimmung in der Bevölkerung oder im Stadtrat?“ Zugute komme ihm dabei, dass er in Wernigerode aufgewachsen ist, Stadt und Menschen kenne. „Dadurch fällt mir die Arbeit leichter.“

Für die nächsten drei Jahre hat sich der Vater eines einjährigen Sohnes einige Ziele gesteckt. „Die Stelle ist befristet. Aber ich habe mir vorgenommen, so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln. Wie es nach den drei Jahren dann weiter geht, wird sich zeigen.“