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Stahl-Fußballer „Mister Fairplay“ wird 60

Detlef Oberländer ist ein Urgestein des Blankenburger Fußballs. Der in der Szene "Mister Fairplay" genannte Trainer ist 60 geworden.

Von Regina Urbat 06.01.2017, 00:01

Blankenburg l Rummel um seine Person ist nicht sein Ding. Doch am Mittwoch muss er da durch, wenn die Familie, Freunde und Bekannte Detlef Oberländer zu seinem Geburtstag gratulieren. 60 wird das Urgestein des Blankenburger Fußballsports, das in der Szene hochachtungsvoll oft „Mister Fairplay“ genannt wird.

Als Verteidiger – trotz seiner Körpergröße von nur 1,72 Meter – stets eine feste Bank im Team von Stahl Blankenburg, kassierte er in seiner langjährigen Karriere nicht eine gelbe Karte. Dabei hatte er oftmals Sonderaufgaben wie den gegnerischen Spielmacher „kalt zu stellen“, berichtet Detlef Oberländer im Gespräch mit der Volksstimme.

Gern erinnert er sich an die Zeiten, als er 1977 zu Stahl Blankenburg wechselte und in der DDR-Liga sowie nach seiner Armeezeit bis zur Wende in der Bezirksliga spielte. Zu seinen Highlights gehörten auch Tore, wie er verrät. „Die konnte ich aber an einer Hand zählen.“ Der Vorteil: „Die paar vergisst du nie.“ Besonders seinen grandiosen Treffer, damals im Heimduell gegen Lok Stendal per Fallrückzieher, erinnert sich der gebürtige Elbingeröder, der in Tanne aufwuchs.

In der Oberharzgemeinde begann er das Fußballspielen. Als sich Motor Tanne auflöste, kickte der gelernte Fernsehmechaniker in Benneckenstein, bevor er die Töppen in Blankenburg schnürte. Der Umzug in die Blütenstadt war mit einem Berufswechsel verbunden. Fortan verdiente Detlef Oberländer in den Harzer Werken seine Brötchen. Dort ist er bis heute tätig.

Mit der Wende trat die Arbeit in den Vordergrund. Aktiv spielte der CNC-Fräser bis knapp 50 Jahren in Cattenstedt Fußball und folgte 1993 dem Ruf des damaligen Blankenburger Nachwuchschefs Holger Löffelmann. Detlef Oberländer wurde Übungsleiter und ist es bis heute mit großer Leidenschaft. „Es macht mir Spaß.“ Er selbst sei kein Computerfan, deshalb freue er sich, wenn sich Kinder und Jugendliche nicht nur zu Hause verkrümeln, sondern ihre Freizeit in einer Gemeinschaft verleben. „Und Bewegung an frischer Luft hat noch keinem geschadet.“

Es muss ja nicht Fußball sein, obwohl auch sein Sohn Markus diese Sportart für sich gewählt und seine Frau Gabi Verständnis für sein zeitaufwendiges Engagement hat. Als Oberharzer ist er auch ein begeisterter Wintersportler. Und ganz privat? „Lese ich gern und bin ein Schalke-Fan.“

Seine Sportfangemeinde will übrigens seinen Geburtstag, zu dem sich Detlef Oberländer ausschließlich Gesundheit wünscht, mit einer Überraschung versilbern.