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Sturmschäden Motorsägen: HSB schneidet Weg frei

Schneisen der Verwüstung hat Orkan „Friederike“ in den Harzwäldern hinterlassen. Die Stadt Wernigerode ist hingegen aufgeräumt.

Von Regina Urbat 20.01.2018, 00:01

Wernigerode l Es ist immer wieder bemerkenswert, wie die Wernigeröder es hinbekommen. Die meisten Sturmschäden, die „Friederike“ am Donnerstag in der Stadt hinterlassen hatte, waren Freitag behoben. Und die gefragtesten Leute: Dachdecker und Männer mit Kettensägen.

„Seit dem frühen Morgen sind alle auf Achse“, sagt Tobias Kascha. Das Engagement der städtischen Mitarbeiter und vieler Einwohner imponiert dem Pressesprecher des Rathauses. Gegen Mittag meldet er: „Alles gesichert, Baumschäden abgearbeitet, müssen aber noch fortgesetzt werden, Bauzäune zur Sicherung aufgestellt, da wo Dachziegel runter gekommen sind.“ Die Schierker Feuerstein-Arena ist wieder offen, im Stadtwald die Zufahrt zur Ausflugsgaststätte Armeleuteberg frei geschnitten. „Bislang schätzen wir mindestens 1000 Festmeter Schadholz“, sagt Tobias Kascha.

So wie die Nationalparkverwaltung warnt auch er davor, Wälder zu betreten. Zum einen ist die Gefahr groß, dass weitere Bäume umstürzen, zum andere sind Wege mit Schadholz übersät. Deshalb werden alle Loipen zum Wochenende nicht gespurt. „Es gibt genügend andere Ausflugsziele und Betätigungen“, sagt Nationalpark-Pressechef Friedhart Knolle.

Schlimmer als bei „Kyrill“ vor elf Jahren hat es die Umgebung von Schierke getroffen. Große Schäden sind im Wald am Winterberg. Straßen und Forstwege mussten frei geschnitten werden. „Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz, ihnen ein großes Kompliment“, sagt Ortschefin Christiane Hopstock.

Verschont blieb der Campingplatz „Am Stern“ bei Schierke. „Keiner verletzt, nur unser Zaun wurde durch umstürzende Bäume zerstört“, sagt Chefin Corina Nitschke. Das sei auch gut so, denn zum Wochenende haben sich Gäste angemeldet, darunter sogar „echte Zelt-Camper“.

Ab 400 bis 500 Meter Höhe sieht es im Wald aus wie auf einem Schlachtfeld, besonders krass in Drei Annen Hohne. Dort wurde im Vorjahr ein Waldstück ausgelichtet, nun ist es fast ganz licht. Bis zu 80 Bäume liegen dicht am Fahrbahnrand der L 100, es duftet nach frisch geschlagenem Nadelholz.

Und immer wieder Motorsägen-Lärm. Da von Waldarbeitern, dort von Mitarbeitern der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Ziel ist, so Dirk Bahnsen, die Gleise bis zum Harzgipfel frei zu bekommen, damit die Brockenbahn ab Sonnabend wieder regulär fährt. „Wir tun unser Bestes“, sagt der HSB-Pressesprecher. Denn eins sei Fakt: „Friederike“ ist abgezogen, „wir Touristiker im Harz freuen sich auf den Besuch.“