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Telekommunikation Wieder Anschluss im Bahnhof

Die Arbeitsgemeinschaft Rübelandbahn im Blankenburger Bahnhof hat Internet und Telefon. Das hat geschlagene fünf Monate gedauert.

Von Katrin Schröder 09.06.2016, 01:01

Blankenburg l Um 12.23 Uhr schaut Stephan Nickell aus dem Fenster. „Die Telekom!“ Der Betriebskoordinator der Arbeitsgemeinschaft (AG) Rübelandbahn stürzt aus seinem Büro, dem Mitarbeiter entgegen – denn auf ihn hat Nickell lange gewartet. Nach fünf Monaten ohne Telefon und Internet kann die AG Rübelandbahn wieder ohne Schwierigkeiten arbeiten.

Begonnen hat es mit dem Umzug vom Markt in die neuen Räume im Blankenburger Bahnhof. Der Telefon- und Internetanschluss musste umgeschaltet werden. „Wir haben Anfang Januar offiziell bei unserem Internet- und Telefonanbieter 1&1 den Umzug beantragt“, berichtet Stephan Nickell. Erst sah alles gut aus – in der dritten Januarwoche war der erste Termin für die Schaltung des neuen Anschlusses. „Dann hieß es, dass keine Leitungen frei sind“, berichtet Nickell, der zugleich Mitbesitzer des Bahnhofsgebäudes ist. Er recherchierte und konnte nachweisen, dass drei Anschlüsse frei sind.

Doch damit war es nicht getan. Mehrmals wartete Nickell vergeblich auf den angekündigten Techniker – weil dieser die Bahnhofsstraße in Börnecke statt der gleichnamigen Straße in Blankenburg ansteuerte. „Es wiederholte sich ständig“, sagt der Blankenburger – trotz Hinweisen auf die richtige Adresse und zusätzlicher Angaben, die eine eindeutige Identifizierung ermöglichten.

Tatsächlich gebe es Schwierigkeiten, wenn sowohl Adresse als auch Postleitzahl bei mehreren Adressen gleich sind, sagt Telekom-Sprecher Georg von Wagner. Allerdings sei das nicht das einzige Problem am Blankenburger Bahnhof. „Die Bahn hat dort ein eigenes Netz unterhalten“, so von Wagner. Um einen Anschluss zu schalten, muss eine Verknüpfung beider Netze erfolgen, was technisch nicht einfach sei.

Weil versehentlich die Unterlagen zum Umzug gelöscht worden waren, kündigte Stephan Nickell den alten Vertrag und wollte einen neuen abschließen. „1 & 1 legte ein tolles Angebot vor, das laut Verfügbarkeitscheck möglich war“, so Nickell. Doch bei der Telekom hieß es, dass am Standort das Internet sehr viel langsamer wäre als angeboten.

Der Ärger zerrte an den Nerven. Fünf Monate lang musste Nickell seine Dienstgeschäfte per Handy abwickeln. „Briefe und andere geschäftliche Schriftstücke habe ich im Büro und von zu Hause gesendet“, berichtet der Koordinator. Hinzu kamen die Gespräche mit dem Telefonservice. „Wir haben jeden Tag dieselbe Geschichte erzählt, und jeder, mit dem wir gesprochen haben, hat sie aufgenommen.“

Weil sich nichts bewegte, schloss Nickell als Eigentümer des Gebäudes einen Vertrag mit der Telekom. Zugleich setzte er alle Hebel in Bewegung, nutzte Kontakte, was schließlich half. „Innerhalb einer Woche kam das Ok, und nach eineinhalb Wochen war der Schaltungstermin da“, sagt Nickell.

Die Erleichterung ist ihm anzumerken. Umso mehr, als der Techniker im zehnten Anlauf erschien und nach einer knappen Stunde den richtigen Anschluss fand. Seit wenigen Tagen hat die AG Rübelandbahn wieder Telefon und Internet. Ein Wermutstropfen: Dem Tauziehen ist die bisherige Telefonnummer zum Opfer gefallen. „Es sind mittlerweile fast 30 000 Flyer mit der alten Nummer in Umlauf. Daran kann ich nichts mehr ändern“, so Nickell.

Kontakt zur AG Rübelandbahn unter Telefon (03944) 9541190, -91 und -92