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Tourismus Endspurt beim Mega-Brückenschlag

Die Bauarbeiten für die bald wohl längste Hängebrücke der Welt an der Rappbodetalsperre bei Rübeland gehen in den Endspurt.

Von Katrin Schröder 10.03.2017, 00:01

Rübeland l Schon beim Zusehen kann einem schwindlig werden. Die Bauarbeiter, die derzeit auf der vermutlich bald längsten Hängebrücke der Welt unterwegs sind, schauen in einen 100 Meter tiefen Abgrund. Das Bauwerk an der Rappbodetalsperre wächst und wächst, die Arbeiten gehen in den Endspurt, berichtet Maik Berke. Gemeinsam mit seinem Bruder Stefan führt er die Geschäfte der Firma Harzdrenalin, die an der Talsperre bereits die Mega-Zipline und einen Segway-Verleih betreibt.

Im Oktober rollte der erste Bagger für die Hängebrücke – und das Bauwerk wächst zusehends. Die Gründungs- und Betonarbeiten sind erledigt, die Pylone stehen, die Tragseile sind gespannt, berichtet Berke. In den kommenden Tagen folgen die Windseile, die die gewaltige Brücke auch bei Windstößen und einseitiger Belastung in der Balance halten. „Momentan sind wir dabei, den Laufbelag einzubauen“, sagt der Harzdrenalin-Chef. Danach folgen die Handläufe und Netze, die Spaziergänger auf der Brücke seitlich absichern.

Im Anschluss wird die Besuchersteuerung gebaut – mit Drehkreuzen, Absturzsicherung, Zäunen, Bänken, Mülleimern und einer Beschilderung, die keine Fragen offen lässt. Das Projekt liegt im Zeitplan, sagt Maik Berke. Das Ziel: „Die konstruktiven Arbeiten sollen bis Mitte April erledigt sein.“

Manches Geheimnis will der Harzdrenalin-Geschäftsführer noch nicht lüften – zum Beispiel das um die künftige Länge des Brückenbauwerks. Klar ist: „Es wird länger als 439 Meter“, sagt Berke – mit Blick auf die bislang längste Hängebrücke der Welt im russischen Sotschi. Wie viel länger sie genau sein wird, das wird erst bei der feierlichen Eröffnung verraten. Wann diese stattfindet, steht zwar bereits fest, ist aber ebenfalls noch ein Geheimnis. Nur so viel will sich Maik Berke entlocken lassen: Es wird „nach Ostern und vor dem Sommer“ sein. Wie die Eröffnung gefeiert wird, ist ebenfalls streng geheim. „Sie wird nicht leise“, sagt Berke über die geplante Party.

Klar ist aber bereits, dass Besucher zum Preis von voraussichtlich sechs Euro über die Brücke und zurück laufen können, wobei die Zeiteinteilung jedem selbst überlassen ist. Wer mutig ist, wagt einen Pendelsprung von der Mitte der Brücke in 75 Meter Tiefe. Während die einen den Nervenkitzel suchen, finden die anderen nach dem Gang über die Hängebrücke Anschluss an die Wanderschleife rund um dem Wendefurther Stausee.

Die Jüngsten finden derweil auf dem geplanten Spielplatz ein „Mini-Harzdrenalin“ vor. „Alle Erlebnisse, die Harzdrenalin vereint, werden den Kindern dort im Kleinen geboten“, erklärt Maik Berke.

Bis Ende des Jahres wollen die Brüder den Parkplatz von 130 auf 300 Stellplätze erweitern. Wer ein Andenken mitnehmen möchte, kann den Laden im Besucherzentrum besuchen. „Den haben sich viele Gäste gewünscht, bisher gab es ihn nur im Internet“, so Berke. Für den Harzdrenalin-Chef steht die Kombination von Abenteuer, Information und Naturerlebnis im Blickpunkt. „Es geht darum, dass sich das Gesamtgefüge Rappbodetalsperre so entwickelt, dass es für die gesamte Familie ein Ganztageserlebnis wird.“