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Tourismus Kleiner Harz wird neu zur Schau gestellt

Die Saisoneröffnung des Wernigeröder Bürgerparks steht bevor. Hoch im Kurs bei Touristen steht vor allem der Miniaturenpark „Kleiner Harz“ .

Von Regina Urbat 14.03.2017, 00:01

Wernigerode l Das zunehmend frühlingshafte Wetter spielt den Mitarbeitern des Wernigeröder Bürgerparks sprichwörtlich in die Hände. Die 70 Modelle für den Miniaturenpark „Kleiner Harz“ verlassen Stück für Stück das Winterquartier und werden auf der Freifläche aufgestellt. „Erst dann kann dort die Bepflanzung beginnen“, sagt Sandra Pech. Sie ist die Chefgärtnerin im Bürgerpark und rechnet mit Ende März, um die Frühlingsblüher noch rechtzeitig einpflanzen zu können.

Eröffnet werden Bürgerpark und Miniaturenwelt am Freitag, 14. April. Bis dahin soll die Schauwerkstatt in neuem Gewand und mit neuem Inhalt fertig sein. Die ursprüngliche Werkstatt unter Federführung der Oskar Kämmer Schule und von der Kommunalen Beschäftigungsagentur (KoBa) gefördert, wird es in dieser Saison nicht geben. Der Vertrag mit der Park und Garten GmbH, einer Tochtergesellschaft der Stadt Wernigerode, ist zum 31. Dezember 2016 ausgelaufen, planmäßig, wie es heißt.

So wird man in dieser Saison im Bürgerpark den Handwerkern der Oskar Kämmer Schule beim Fertigen oder Reparieren von Modellen nicht über die Schulter schauen können. „Wir wollen aber mit einer Fotoausstellung und Videoeinspielungen auf das Engagement der vielen Mitarbeiter, die am Miniaturenpark über die vielen Jahre mitgewirkt haben, aufmerksam machen und ihre tolle Leistung würdigen“, sagt Bürgerpark-Geschäftsführerin Marlies Ameling. Sie selbst habe vor der Leitungsübernahme des Parks vor sechs Jahren in den Werkstätten der Kämmer Schule als Anleiterin für den Miniaturenbau gearbeitet. „Es ist schon einmalig, was mit diesem Projekt seit 2004 geleistet wurde“, sagt die 65-jährige, die sich zum 1. September in den Ruhestand verabschieden wird.

Voll des Lobes ist auch der Ideengeber des Miniaturenparks und Leiter der Oskar Kämmer Schule in Wernigerode – Ingolf Fölsch. In Sachen Detailtreue suche dieser Miniaturenpark deutschlandweit seines Gleichen. Es sei der „Kleine Harz“, den die Kämmer Schule übrigens der Stadt als Geschenk übergeben hat, der Touristen in den Bürgerpark lockt. Die Gästebücher, die in der Schauwerkstatt ausgelegt waren, seien voll mit „Lobeshymnen“, sagt Ingolf Fölsch. Besucher aus ganz Deutschland, aus vielen europäischen Ländern, aus den USA und aus Ausstralien haben sich dankbar und anerkennend über die Arbeit der Miniaturenbauer geäußert. Immer wieder finden sich beim Blättern in den sechs Gästebücherbänden die anspornenden Worte: „Weiter so!“

Das werde auch geschehen, versichert Marlies Ameling. Zum einen seien aus damaligen Ein-Euro-Jobbern der Kämmer Schule fest angestellte Mitarbeiter des Bürgerparks geworden, zum anderen haben sich Saisonkräfte zusätzlich qualifiziert und können während der Schließzeit des Parks im Winter bei der Reparatur und Ausbesserung der Modelle helfen. Das geschieht nach wie vor in den kleinen Werkstatträumen im Schäferhaus im Bürgerpark, die nun nach und nach leerer werden.

Um auch die Neugier bei den Einheimischen und Fans im Harz zu erhalten, wird im „Kleinen Harz“ in dieser Saison ein neues Großmodell präsentiert. Es ist der Nachbau des Museums und Besucherbergwerks Rammelsberg, das im Dezember 1992 zusammen mit der Altstadt von Goslar von der Unesco auf die Liste der Weltkulturerbestätten aufgenommen wurde. Außerdem, so Marlies Ameling, sollen noch mehr bewegende Elemente eingebaut werden. „Das wird vor allem für Kinder interessant“.